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„Von der Vertreibung bis zur Vertretung im Parlament”

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Tag der Erinnerung und der Zuversicht in Hajosch

„Wenn wir zur Abschiedsreise zieh‘n, / ist das Herz schwer für Mann, Weib und Kind, /weil wir müssen denken an die Ferne, / doch blieben wir in der Heimat gerne. / Doch ist der Platz für uns zu eng, / wir denken nur und klagen nicht, / und wenn uns gleich das Herz zerbricht. […] Doch ist der Abschied für alle schwer, / wir denken, wir haben keine Heimat mehr.“

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Mit dem Vorlesen dieser Zeilen – niedergeschrieben am 8. Oktober 1946 – begann die Gedenkfeier am 20. Januar 2018 beim Vertreibungsdenkmal in Hajosch. An die schicksalsschweren Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerte Edina Mayer, Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung, in ihrer Ansprache, von deren Unmenschlichkeit alle Familien betroffen waren. Auch die Trauertracht, in der viele Anwesenden – unter ihnen auch Jugendliche – erschienen sind, sollte die Ehrerweisung der heutigen Hajoscher ihren Ahnen gegenüber ausdrücken, die ihre verlorene Heimat in Hajosch wieder aufgebaut haben. Außer der Städtischen und der Deutschen Selbstverwaltung legte auch der Kulturverein der Hajoscher vom Oberland (Hajósi Felvidékiek Kulturális Egyesülete) einen Kranz beim Vertreibungsdenkmal nieder. Die Aufarbeitung der traurigen Ereignisse, das Bewusstwerden der Ähnlichkeiten des Schicksals der Heimatlosigkeit und die Arbeit und Sorge für das gemeinsame Zuhause verbindet die Hajoscher – ob Schwaben oder Ungarn – zu einer zusammenhaltenden Gemeinschaft.

Nach der Gedenkfeier ging es im Kulturhaus der Kleinstadt mit einem festivalartigen Programm weiter: 3 schwäbische traditionspflegende Hajoscher Chöre, 4 Volkstanzgruppen der Kindergarten- und Schulkinder bis zu den Erwachsenen, 5 Knopfharmonikaspieler, zahlreiche Grundschulkinder mit ihren schwäbischen Sprüchen und Geschichten und die Hajoscher Jugendblaskapelle sorgten für die Unterhaltung des begeisterten Publikums. Die Deutsche Selbstverwaltung teilte die Preise an die Verfasser der besten Aufsätze über das Thema „Sauschlachta in Hajosch früher und heute“ aus. Unter den 8 Teilnehmern des Preisausschreibens gab es eine Schülerin, die ihre Geschichte in der Hajoscher Mundart verfasst hat. Sie durfte diese auch vorlesen. Besonders erfreulich fand man, dass der – fast schon in Vergangenheit geratene – schwäbische Dialekt von Hajosch seine Renaissance erlebt: Kinder erlernen ihn im Kindergarten und in der Schule durch Sprüche und Lieder, später werden von ihnen auch lustige Kurzgeschichten erzählt. Damit die Aussprache stimmt, wird außer den Pädagogen auch mit den Eltern und Großeltern geübt und schwäbisch gesprochen. Vielleicht gibt es doch noch die Hoffnung, dass die schwäbische Sprache revitalisiert wird…

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Die Hajoscher können auch darauf stolz sein, dass die Mitglieder der Gemeinschaft viel für die Erhaltung des Kulturerbes tun. Für diese Tätigkeit sind 2017 mehrere Anerkennungen ausgeteilt worden. Den Preisträgern wurde vor der ganzen Stadtgemeinschaft gratuliert: Frau Maria Schön für die höchste Auszeichnung des Ungarndeutschtum, die Ehrennadel in Gold, Theresia Szauter für den Preis „Für das Ungarndeutschtum im Komitat Bács-Kiskun“, den Knopfharmonikaspielern Stephan Huber und Franz Schön für die Goldene Qualifikation bei einem Musikantenwettbewerb und der Hajoscher Schwäbischen Volkstanzgruppe für die Goldqualifikation des Landesrates.

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Die Gedenkfeier der Vertreibung im Januar jeden Jahres wird von der Hajoscher Deutschen Selbstverwaltung ganz bewusst mit einem Galaprogramm fortgesetzt. Dieser Tag soll der würdigen Erinnerung aber auch der Hoffnung und Zuversicht bezüglich der Zukunft des Ungarndeutschtums gewidmet werden. Dieser Gedanke ist im Wahljahr 2018 besonders aktuell. Die Festveranstaltung diente auch als gute Gelegenheit auf die historische Chance hinzuweisen, dass die Ungarndeutschen einen vollberechtigten Abgeordneten ins ungarische Parlament wählen können, wenn genügend Wahlbürger zu ihrer schwäbischen Identität stehen. Der Weg von der Vertreibung bis zur Vertretung im Parlament war lang. Hoffentlich wird es dem Ungarndeutschtum gelingen, im Frühjahr 2018 am Ziel anzukommen!

-szt-

Foto: Robert Ginál 

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