Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie ein Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite
Am 22. März 2018 war der letzte Auftakt der Veranstaltungsreihe vom Fotokünstler László Tám im Fünfkirchner Lenau Haus. Bezugnehmend auf die kommende Feier der Auferstehung Jesu Christi war das Thema die Heiligen der katholischen Kirche, darunter die beliebtesten Heiligen in der Schwäbischen Türkei, illustriert mit den eigenen Fotos von László Tám.
Die Heiligenverehrung ist ein wichtiger Bestandteil des Glaubens in der römisch-katholischen und in der orthodoxen Kirche.
Im 3. Buch Mose ist zu lesen: „Und der HERR redete mit Mose und sprach: Rede mit der ganzen Gemeinde der Israeliten und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott.“
Und Jesu sprach: „Seid also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!“ (Mt 5,48)
Im frühchristlichen Zeitalter wurden in erster Linie die wegen ihres Glaubens verfolgten Märtyrer nach ihrem Tod angebetet. Seit dem Mittelalter werden die als Vollkommen betrachteten Personen Heilige genannt, die nach einem Verfahren von der Kirche heiliggesprochen werden.
Die Anbetung der Heiligen kann auf verschiedene Weisen geschehen: durch Gebete, durch liturgische Rituale, durch verschiedene literarische Texte (Legenden, Hymnen), durch visuelle Darstellung (Denkmäler, Gemälden), durch besondere ikonografische Attribute.
In Europa ist der Kult der Heiligen besonders im Zeitalter des Barocks gewachsen, in Ungarn wurde er vorwiegend mit der Vermittlung der im 18. Jahrhundert angesiedelten deutschen Kolonisten verbreitet.
László Tám stellte drei, in Südtransdanubien sehr beliebte und verbreitete Heiligen vor. Er zeigte dabei auch seine Fotosammlung über ihre Gedenkstätten, Statuen und Reliefen.
Der heilige Florian von Lorch war Offizier der römischen Armee und Oberbefehlshaber einer Einheit zur Feuerbekämpfung. Er ist ein Märtyrer des Christentums. Florian wird gegen Feuer- und Brandgefahren und gegen Überschwemmung angerufen. In 303 n. Chr. begannen unter Kaiser Diokletian wieder die Christenverfolgungen, in Laureacum (heute: Lorch an der Enns) wurden 40 Christen ergriffen und nach vielen Martern eingesperrt. Florian erfuhr davon und eilte hin, um ihnen beizustehen. Er wurde verhaftet, verurteilt und mit einem Stein um den Hals in die Enns geworfen. Er wird in erster Linie in Bayern, in Österreich und in Polen verehrt, sein Kult wurde in Ungarn mit der Vermittlung der Deutschen verbreitet.
Johannes Nepomuk ist um 1350 in Böhmen geboren. Er ist Schutzpatron der Flüsse, Schiffer, Müller und Fischer, Märtyrer und Patron des Beichtgeheimnisses. Nach seiner Legende war er als Priester der Königin nicht bereit König Wenzel die Beichte der mit Untreue beschuldigten Königin zu verraten. Er wurde dafür im Jahre 1393 gefoltert und von der Prager Karlsbrücke in die Moldau geworfen. Sein Kult ist vor Allem in Südtransdanubien verbreitet.
Johannes Capistranus, der Held der Schlacht von Belgrad, Schutzpatron der Militärseelsorger ist in Süditalien, im Dorf Capestrano als Sohn eines vermutlich deutschstämmigen Söldnerkapitäns geboren. 1455 reiste er nach Ungarn, um eine große christliche Allianz gegen die Türken zusammenzutreiben. Im Frühjahr 1456 begann er mit der Rekrutierung eines Christenheeres, auf dessen Spitze er im Sommer 1456 zu János Hunyadi eilte, um Belgrad von den Türken zu beschützen. Während der Belagerung ermutigte er die Verteidiger. Mit den Erfolgen aufgerüstet entschied er sich für eine tapfere Aktion. Sein vom Papst erhaltenen Kreuz hielt er hoch in den Himmel und stürzte sich mit seinen Truppen auf das türkische Lager. Hunyadi sah das, brach mit den Verteidigern aus und besiegten gemeinsam sie den Feind. Das Geläut um Mittag bewahrt das Gedenken an den Sieg.
Stefan Szeitz
Veranstaltungsfotos: Stefan Szeitz
Bilder von den Statuen: László Tám