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Wortlaut der Grußansprache von Olivia Schubert:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Landsleute,
ich heiße Sie, Euch alle recht herzlich an unserer 23. Landesgala – die dem Andenken unseres kürzlich verstorbenen Vorsitzenden, Otto Heinek gewidmet ist – herzlich willkommen, und wünsche ein gutes, erfolgreiches neues Jahr!
Als Festredner und besonderen Gast unserer Veranstaltung dürfen wir dieses Jahr den neuen Bundesbeauftragten für nationale Minderheiten und Aussiedlerfragen der Bundesrepublik Deutschland, Herrn Dr. Bernd Fabritius begrüßen. Lieber Herr Dr. Fabritius, vielen herzlichen Dank dafür, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind!
Ich möchte ebenfalls als besonderen Gast den Sohn von Otto Heinek begrüßen. Lieber Peter, danke, dass Du mit dabei bist!
Herzlich begrüße ich in der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland Herrn Botschafter Volkmar Wenzel, sowie in der Vertretung der Republik Österreich Frau Botschafterin Mag. Elisabeth Ellison-Kramer. Es freut uns, dass Sie wieder unser Gast sind! Ebenfalls heiße ich herzlich willkommen Frau Dr. Elisabeth Sándor-Szalay, die für Nationalitätenrechte zuständige Stellvertreterin des Ombudsmanns. Ich begrüße Herrn Parlamentsabgeordneten Dr. Koloman Brenner, sowie Herrn Dr. Zoltán Fürjes, den für die Nationalitäten zuständigen stellvertretenden Staatssekretär des Amtes des Ministerpräsidenten. Ich begrüße unseren Parlamentsabgeordneten im ungarischen Parlament, Herrn Emmerich Ritter. Ein herzliches Willkommen auch an Herrn Frank Spengler, den Leiter des Budapester Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit dem wir in den letzten Jahren mehrere gute Veranstaltungen durchgeführt haben und hoffentlich auch künftig noch durchführen werden. Mit großer Verbundenheit begrüße ich unseren Landsmann Joschi Ament, den Vorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn! Ich heiße alle Ehrengäste, die Vertreter der Medien, und nicht zuletzt die Musiker, Sänger, Tänzer, Schauspieler, die unser Programm gestalten werden, herzlich willkommen!
Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Die diesjährige Gala widmen wir dem Andenken unseres kürzlich verstorbenen, langjährigen Vorsitzenden, Otto Heinek.
Vor einigen Jahren sagte er: „Der Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen ist ein guter Anlass für einen kurzen Rückblick, und auch ein Tag, an dem man auch über die Zukunft nachdenken muss.“
Es ist fast unmöglich, auf 20 Jahre LdU-Geschichte unter der Leitung von Otto Heinek einen kurzen Rückblick zu verfassen. Die Anfänge der Minderheitenpolitik in den 90er Jahren, die Veränderungen, Erfolge und Herausforderungen der letzten Jahrzehnte kann man nicht alle aufzählen. Erlaubt sei aber die Feststellung, dass die LdU in dieser Zeit einen langen, beachtenswerten, wenn nicht immer leichten Weg bestritten hat. Nur die größten Errungenschaften zu nennen: Die ersehnte kulturelle Autonomie wurde auf Landes- und auf örtlicher Ebene verwirklicht und ein Netzwerk ungarndeutscher Institutionen wurde gegründet. Die Zahl der deutschen Nationalitätenselbstverwaltungen erhöhte sich kontinuierlich, wie auch die Arbeit und die Förderung der Zivilvereine. Auf politischer Ebene ist 2018 der langersehnte Traum von der politischen Vertretung durch einen vollwertigen Parlamentsabgeordneten wahr geworden.
Wir können behaupten, dass unter der Leitung von Otto Heinek das Ungarndeutschtum zu neuem Selbstbewusstsein und einer stärkeren Gemeinschaft gefunden hat. Durch den unermüdlichen Einsatz für Kultur, Bildung und Muttersprache hat sich eine Zukunft für unsere Landsleute ermöglicht. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stand stets der Mensch.
Ich möchte Euch aufrufen, uns für die Weiterführung dieses reichen Erbes einzusetzen. Auf das Erreichte können wir stolz sein, zugleich stehen wir in der Pflicht, es zu bewahren und gemeinsam zu pflegen.
Liebe Landsleute, liebe Freunde!
Als neue Vorsitzende der LdU stehe ich für Kontinuität und Fortsetzung dieser Arbeit. Dabei möchte ich mich herzlichst bei allen für ihr Vertrauen bedanken, sowie für die Hilfe und Unterstützung in den ersten Monaten in diesem Amt.
Wenn wir nach der Zukunft der Ungarndeutschen fragen, so müssen wir uns mit der sich rasant entwickelnden, verändernden und oft polarisierenden Welt auseinandersetzen. Zuversicht und Hoffnung geben uns dabei der Zusammenhalt und die Kooperation der ungarndeutschen Nationalitätenselbstverwaltungen, der Vereine und der Institutionen.
Johannes Paul II. hat zum Weltfriedenstag vor 30 Jahren die Botschaft verkündet: „Um Frieden zu schaffen, Minderheiten achten“. Diese Botschaft wurde in einer Zeit des politischen Umbruchs ausgesprochen und galt als weltweiter Aufruf zur Achtung der Minderheitenrechte, der Sprache und Kultur von Minderheiten. Denn 1989 war auch für uns ‘was ganz Besonderes.
In Ungarn gedenken wir des 30jährigen Jubiläums der politischen Wende. Am 15. März 1989 haben Hunderttausende gegen die diktatorische Unterdrückung protestiert, und noch im selben Jahr, am 23. Oktober wurde die Republik Ungarn ausgerufen. In Deutschland ist beinahe zeitgleich am 9. November 1989 das bis dahin Unvorstellbare passiert: das Symbol des Kalten Krieges, die Berliner Mauer wurde niedergerissen. Diese beiden Ereignisse haben ganz Europa, aber unmittelbar und in besonderer Weise auch die ungarndeutsche Gemeinschaft geprägt. Familien schöpften neue Hoffnung, Grenzen öffneten sich, Verwandte fanden wieder zueinander, der lange Weg der Demokratisierung, des Dialogs und des Wiederaufbaus begann.
Die LdU hat sich im Namen der ungarndeutschen Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten stets für die demokratischen Werte, gegen nationalistische Tendenzen und für ein vereintes Europa ausgesprochen. In diesem Jahr können wir es gleich zweimal beweisen: im Frühjahr bei der Wahl des Europaparlaments, sowie im Herbst bei der Wahl der kommunalen und der Nationalitätenselbstverwaltungen.
Im Bereich der kulturellen Autonomie sind wir aufgerufen, die Arbeit der in unserer Trägerschaft stehenden Einrichtungen zu unterstützen und zu sichern. Dazu wünschen wir weiterhin eine fachliche und finanzielle Berechenbarkeit und Stabilität.
Große Sorge bereitet uns auch die Sicherung des Nachwuchses auf allen Gebieten unserer Tätigkeit. Unsere Schulen und Kindergärten, unsere Zivilvereine, aber auch die Nationalitätenselbstverwaltungen und die ungarndeutschen Medien kämpfen mit der gemeinsamen großen Aufgabe.
Uns stehen große Herausforderungen bevor, die wir nur meistern können, wenn wir die Interessen unserer Gemeinschaft einheitlich und entschlossen vertreten, die fachliche und personelle Arbeit unserer Gremien, Organisationen und Einrichtungen unterstützen.
Liebe Gäste!
Die LdU bedankt sich mit dieser jährlichen Galaveranstaltung bei Ihnen für Ihre, im Vorjahr geleistete Arbeit und wünscht zu den bevorstehenden Aufgaben viel Kraft, Ausdauer und Zuversicht!
Beherzigen wir dabei den Gedanken von Gottftied Keller: „Lasst uns am Alten, so es gut ist halten. Doch auf altem Grund, Neues schaffen zu jeder Stund.“
Ich danke für die Aufmerksamkeit und bitte nun Herrn Dr. Bernd Fabritius um seine Festrede.
Bericht über die 23. LdU-Landesgala lesen Sie hier >>>
Festansprache von Prof. Dr. Bernd Fabritius lesen Sie hier >>>