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Wenn man ins Freizeitcamp fährt, kann man nicht wissen, was einen dort erwartet. Man kann Vorstellungen haben, aber diese können sich schnell verändern. So war es auch bei mir. Ich dachte, dass wir in diesen paar Tagen fast ausschließlich nur tanzen werden, es gab aber so viel mehr. Das Ganze nahm am 5. August seinen Anfang, als wir, also vierzig Kinder zwischen 7 und 16 Jahren, die vier Begleitkräfte und unser Campleiter István Simon in Tarian/Tarján ankamen. So startete unsere spannende Zeit im Camp, die durch die Unterstützung der Deutschen Selbstverwaltung von Herzogendorf/Mezőfaélva und der Gábor-Bethlen-Fondsverwaltung ermöglicht wurde.
Während der Woche nahmen wir an vielen kulturellen Programmen teil, wie z. B. an der Dorfrallye und an der sehr informativen Führung im Heimatmuseum, so konnten wir die Geschichte und die Traditionen der Ungarndeutschen kennenlernen. Über das erste Thema hielt ich auch einen Vortrag, wobei der Kurzfilm „Johann’s Weg” von András Bogár-Szabó eine große Hilfe war, weil darin die Geschichte der Ansiedlungszeit einprägsam veranschaulicht wird. Der Besuch im Ungarndeutschen Museum sowie im Museum Domokos Kuny in Totis war ausgezeichnet und lehrreich. Wir erweiterten aber nicht nur unser theoretisches Wissen, sondern probierten auch vieles in der Praxis aus. Neben unseren Tanzstunden hatten wir die Möglichkeit, Hefezöpfe zu backen, zu töpfern, Volkslieder zu singen und die Blaudrucktechnik kennenzulernen. Man darf nicht vergessen, dass sich ganz coole Kinder und Jugendliche in diesem Camp zusammenfanden, wir hatten echt viel Spaß auch beim Fußball- und Kartenspielen, beim Wandern, bei der eifrigen Antwortsuche auf die Quizfragen, beim Zuschauen und Mitmachen bei der campeigenen Talentshow. Dank des netten Personals des ungarndeutschen Jugendcamps in Tarian waren wir zu jeder Mahlzeit mit leckerem Essen versorgt und unsere Wünsche fanden immer ein offenes Ohr. Ein besonders schönes Erlebnis war für uns der Besuch des Diamant-Freibades in Totiser Kolonie/Tatabánya, wo wir mal mit großer Freude die Abkühlung im Wellenbad genossen oder mal die Riesenrutschen runtersausten.
Tanzcamp oder Festival? Bei uns gab beides, beim Besuch des Musikfestivals in Tarian tanzten unsere Kinder während des Auftritts von Z’Zi Labor auf der Bühne. Diese Tage waren für uns alle unvergesslich schön. Was nehme ich mit nach Hause? Das gute Gefühl der Zusammengehörigkeit und die Erkenntnis: Ungarndeutsch ist nicht ein Entweder-oder, sondern ein Plus, worauf man echt stolz sein kann.
Ábris Garancsi