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Wir wünschen mit dem Weihnachtsgedicht
des ungarndeutschen Dichters Josef Michaelis ein frohes Fest!
Josef Michaelis: Weihnachtsbaum
Im Frühling, wenn die Veilchen blüh’n,
– im Sommer grünst wie jeder Baum –
im Herbst, wenn Goldsternschnuppen sprüh’n,
vergessen wir dich, Tannenbaum.
Dann folgt der Winter, träumt Eis der See,
doch du pfeifst auf des Berges Höhn,
die Erde schläft im Flockenschnee,
alleine du prunkst immergrün.
Gleich hast dein’ Wert, dich sucht jeder,
wirst auf dem Weihnachtsmarkt gekauft,
am besten freuen sich die Kinder –
bald wirst im Zimmer umgetauft.
Weihnachtsbaum – lautet dein Name,
bist schon mit Schmuckglanz reich verziert,
wie eine wunderschöne Dame,
die ihren Zauber nie verliert.
Kugeln glüh’n wie Sternenaugen,
die Kerze brennt, so wie der Mund,
sie spiegeln einen festenGlauben,
ein Geheimnis in dieser Stund’.
Josef Michaelis ist 1955 in Schomberg/Somberek in der Branau geboren. Seit 1976 verfasst er literarische Werke. Zauberhut, sein erster Band, erschien 1991. Er ist Mitglied der Literatursektion des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler. Neben zahlreichen Auszeichnungen – unter anderem dem Hauptpreis für Literatur der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und dem Minderheitenpreis – ist er Träger der Auszeichnung Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum.