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Der Verband der Deutschen Selbstverwaltungen im Komitat Fejér e. V.
setzt ihre Arbeit fort
Fördergelder kommen, Fördergelder gehen. Das charakterisierte den Frühling und den Sommeranfang für die Selbstverwaltungen und die Vereine im Land. Wir lassen uns aber nicht unterkriegen. Einige Termine wurden leider gestrichen, aber vielerorts entschied man sich dafür, die Veranstaltungen auf spätere Monate im Jahr zu verschieben.
So ging es auch bei den Ungarndeutschen in Weißenburg. Das zweite Treffen der Heimatmuseen stand uns bevor, ein Zuschuss vom Fondsverwalter Gábor Bethlen wurde uns zugesagt, worauf wir aber nicht mehr zählen konnten. Der Verband, die Komitatsselbstverwaltung und die Edecker Nationalitätenselbstverwaltung waren sich aber einig: Eine so tolle Initiative brauchen wir im Komitat, wir wollen uns einander zeigen, unsere Schätze ausstellen.
Das Thema der ausgestellten Gegenstände wurde festgestellt und so brachten die Heimatmuseen ihre Wandtücher, also gestickte Wandbilder mit ungarischen und deutschen Texten mit. Unter den Motiven gab es keine gleichen; der einzige Text, der zweimal vorgekommen ist, war der Haussegen einmal ungarisch, einmal deutsch. Die wertvollen Unikate zeigen die Momente des menschlichen Lebens wie die Liebe, die alltäglichen Tätigkeiten auf eine besondere Weise mit einem kurzen, aber bündigen Text.
Neben den Schätzen unserer Ahnen wurden zur Konferenz verschiedene Institutionen und Projekte eingeladen. Das Ungarndeutsche Landesmuseum aus Totis, der Lehrpfad und seine Initiatoren aus Tarian, die Best practices, also Projekte, die über gute Ideen und Praktiken in den Heimatmuseen und bei den Ungarndeutschen im Komitat berichteten. Am Nachmittag konnten die Teilnehmer darüber hören, wie man den Titel „Heimatmuseum des Jahres” erwerben kann.
Mónika Schmidtmayer-Busa aus Totis erzählte über das Projekt „Zu Gast im Museum” und zeigte den Anwesenden die neuen Online-Kleinfilme, die während der letzten Monate – zur Zeit der Corona-Krise – von den Mitarbeitern des Museums gedreht wurden.
Mária Miskovics und Katinka Izing-Árendás erzählten darüber, wie der Lehrpfad in Tarian entstanden ist, warum es so wichtig war, die eigene Geschichte des Dorfes kennen zu lernen.
Mária Ivanics berichtete über das Moorer Deutsche Mundartwörterbuch, über die Entstehung und die Schwierigkeiten des Projekts.
Der Stammtisch in Neudörfl wurde von Katalin Metzger-Speier, der Vorsitzenden der Nationalitätenselbstverwaltung, und Krisztina Pats, der Initiatorin des Projekts, vorgestellt. Sie hoffen darauf, dass es in der Zukunft einen größeren Rahmen bekommt.
Nach der Mittagspause wurde die Reihe der Vorträge von Gabriella Jaszmann fortgesetzt, die über das Jakob Bleyer Heimatmuseum und über dessen Weg zum Titel „Heimatmuseum des Jahres 2018” erzählte. Da sie gerade aus Szentendre kam, wo das Projekt „Unsere Traditionen zu Gast im Freilichtmuseum“ lief, knüpfte sie an und rief die Teilnehmer dazu auf, sich als Mitglied dem Verband der Heimatmuseen in Ungarn anzuschließen.
Als kleine Überraschung kündigte der Vorsitzende des Deutschen Vereins von Edeck einen kurzen Vortrag vor dem Schlusswort an. Wir hörten eine interessante Zusammenfassung über die gestickten Wandbilder und gleich danach konnten die Teilnehmer das Heimatmuseum von Edeck und die kleine Ausstellung auf dem Hof miterleben – mit geselligen Gesprächen, fachlichen Diskussionen.
Wir haben wieder viel gelernt, neue Freundschaften geschlossen, neue Ideen für unsere Minderheitenarbeit gesammelt. Wir danken den Anwesenden und den Organisatoren für den wunderschönen und erfolgreichen Tag und hoffen auf eine Fortsetzung.
P.K.