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„Meine Berufschancen sehe ich positiv“

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Viktória Márkus (21) lebt seit ihrer Geburt in Nadasch und stammt mütterlicherseits aus einer ungarndeutschen Familie. Den Kindergarten und die Grundschule hat sie in ihrem Heimatdorf besucht und hat anschließend im Valeria-Koch-Gymnasium in Fünfkirchen ihr Abitur gemacht. Márkus ist in ihrem dritten, also letzten Studienjahr an der Fakultät für Kulturwissenschaften, Pädagogik und Regionalförderung der Universität Pécs und wird bald ihren Abschluss als Nationalitäten-Kindergartenpädagogin in der Tasche haben. Über ihre Motivation und spätere Berufschancen führte mit ihr Gabriella Sós ein Gespräch.

Viktória_Márkus

Wie bewusst war Ihre Studienwahl?
Ich habe vor ein paar Wochen eine uralte Zeichnung von mir aus dem Kindergarten mit dem Titel „Was soll ich werden, wenn ich groß bin?“, gefunden, und bereits damals habe ich mich als Kindergartenpädagogin gezeichnet. Diese Zeichnung hat dann etwa 15 Jahre in meinem Schrank gelegen, war schon längst vergessen, aber anscheinend war dieser Beruf schon damals anziehend für mich. Im Gymnasium habe ich mich dann wirklich für diese Laufbahn entschieden. Ich habe meinen 50-Stunden-Gemeinschaftsdienst im Nadascher Schlossgarten-Kindergarten gemacht und mich dort sehr wohlgefühlt. Letztes Jahr habe ich noch zusätzlich einen Schülerjob in diesem Kindergarten gemacht. Das waren so die entscheidenden Momente für mich und ich bekam auch viele positive Rückmeldungen, die mich zu diesem Studium brachten. Wobei es natürlich eine weitere Voraussetzung war, dass ich Kinder sehr gerne mag.

Sie sind in Ihrem letzten Studienjahr. Was ist das Thema Ihrer Diplomarbeit?
In meiner Diplomarbeit werde ich den Nadascher Kindergarten untersuchen. Ich möchte die Geschichte des Kindergartens vollständig, in deutscher Sprache dokumentieren. Bis jetzt wurde noch keine Arbeit in diesem Thema über den Nadascher Kindergarten verfasst und ich denke, es ist auch für unsere Gemeinde wichtig, dass jemand das macht. Das ist also mein festes Ziel für die nächste Zeit. Schwerpunktmäßig sind hierbei die Kinderzahlen von Interesse, aber insgesamt interessiert mich auch, welche Faktoren eine Rolle dabei spielen, dass die Familien sich immer noch für diesen Kindergarten entscheiden, obwohl es hier bei uns in der Umgebung eine relativ große Auswahl an Nationalitätenkindergärten gibt.

Was denken Sie, was können Sie in einem Nationalitätenkindergarten den Kindern auf den Weg geben, was staatliche Kindergärten in Ungarn nicht können?
Die deutsche Sprache, ungarndeutsche Traditionen und Werte − das sind für Eltern, die sich für einen Nationalitätenkindergarten entscheiden, meistens am wichtigsten. Ich denke aber, dass sich die Eltern in letzter Zeit immer häufiger nur wegen der deutschen Sprache allein für einen deutschen Nationalitätenkindergarten entscheiden und die ungarndeutschen Traditionen und Werte bei dieser Entscheidung leider nur zweitrangig sind oder überhaupt keine bedeutende Rolle spielen. Das ist selbst bei einigen jungen Familien der Fall, die selber ungarndeutsche Vorfahren hatten. Das finde ich sehr schade und ich hoffe, dass ich als Kindergartenpädagogin dazu beitragen kann, dass die Kinder bereits in sehr frühem Alter etwas von unseren Traditionen mitbekommen, auch wenn sie von zu Hause aus nur wenig bis keine Kenntnisse über Bräuche oder generell keine Sprachkenntnisse mitbringen.

Sie entstammen ebenfalls aus einer zum Teil ungarndeutschen Familie. Was bringen Sie von zu Hause mit?
In meiner Kindheit habe ich immer meiner Großmutter zugehört, wie sie eine für mich eher fremde Sprache gesprochen hat. Ich habe damals nur einige Wörter verstanden, die ich aus Kinderreimen, Liedern oder später so im Unterricht gehört habe. Meine Oma hat neben Ungarisch immer in der Mundart gesprochen. Als ich in der Grundschule Deutsch gelernt habe, konnte ich sie schon viel besser verstehen, aber leider habe ich Mundart nie wirklich gelernt. Im Gymnasium habe ich die Traditionen und die Geschichte der Ungarndeutschen näher kennenlernen können. Als angehende Kindergartenpädagogin hat das Gelernte jetzt schon eine ganz andere Bedeutung für mich. Es gibt immer weniger Menschen, die noch die Mundart sprechen und deshalb finde ich es sehr wichtig, dass die Kinder zumindest bei unseren deutschsprachigen Beschäftigungen im Kindergarten die Reime und Lieder in der Mundart lernen und dass diese nicht in Vergessenheit geraten. Ich denke, dass sollte von den Kindergartenpädagogen wirklich ernst genommen werden. Ich persönlich erinnere mich noch an viele solche Mundartreime, die noch meine Kindergärtnerinnen mir damals beigebracht haben.

Wie sehen Sie Ihre Berufschancen nach Ihrem Abschluss?
Sehr positiv. Ich hoffe, dass ich nach meinem Abschluss im Nadascher Kindergarten arbeiten kann. Ich denke, es ist sehr gut, dass wir bereits während des Studiums ein Nationalitäten-Stipendium erhalten, das ist bestimmt für viele Neubewerber eine zusätzliche Motivation, dass sie sich dann für dieses Studium entscheiden. Ich fände es aber noch besser, wenn wir bereits als Absolventen die freien Arbeitsplätze in den Kindergärten besetzen könnten, besonders dann, wenn sich auf eine Stellenanzeige keine Nationalitätenkindergärtnerin meldet. Ich sehe das sehr oft, dass es einen enorm großen Druck in unserem Bereich gibt, die freien Stellen sofort zu besetzen und in vielen unserer ungarndeutschen Kindergärten arbeiten deshalb auch Kindergartenpädagogen, die mit Nationalitäten überhaupt nichts zu tun haben, der deutschen Sprache nicht mächtig sind und lediglich einen Abschluss als Kindergartenpädagogin vorweisen können. Sie werden dann genommen und wir müssen warten, bis wir unseren Abschluss haben, obwohl unser Fachwissen in einem Nationalitätenkindergarten so viel mehr bringen würde. Ich denke, dass es für die Kinder und allgemein für die ganze Branche sehr wichtig wäre, wenn dieses Phänomen mehr Aufmerksamkeit bekommen würde.

Das Interview ist auch in der Beilage BUSCH-Trommel (Nr. 1/2020) der Neuen Zeitung am 11. Dezember 2020 erschienen.

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