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Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt prägt bereits seit 235 Jahren das Landschaftsbild der malerischen ungarndeutschen Gemeinde Sitsch/Bakonyszücs im Komitat Wesprim. Fertiggestellt wurde sie nach den Entwürfen von Mihály Pauli im Jahr 1786 auf Auftrag des Grafen Karl Eszterházy. Das Hauptaltarbild Mariä Himmelfahrt ist eine Arbeit des Erlauer Malers Ferenc Huszár aus 1789. Die Kirche im späten Barockstil mit einer im klassizistischen Stil errichteten Kanzel und einer antiken Orgel aus der Bauzeit ist das größte sakrale Denkmal der Gemeinde Sitsch. Eine Besonderheit im Kircheninneren sind die Platten und der Taufbrunnen, die aus dem Marmor des örtlichen Bergwerks hergestellt wurden. Im Kircheninneren befinden sich auch ein Denkmal und ein Gedenkbuch mit den Namen der vertriebenen Deutschen aus Sitsch. Alles in seiner Art einzigartig, von unbezahlbarem Wert für die Dorfgemeinschaft. Vor kurzem musste die Kirche jedoch aufgrund von Wasserschäden durch das undichte Dach wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Für die Restaurationsarbeiten müsste die kleine Gemeinde mit weniger als 400 Einwohnern mehrere Zehnmillionen Forint zusammengeben – eine Summe, die sie alleine nicht aufbringen kann. Deshalb wurde eine Spendenaktion gestartet.
Die Kirchengemeinde, wie auch die Deutsche Selbstverwaltung und die Dorfgemeinschaft befürchten, dass die Mauern komplett durchnässen könnten und dadurch in kürze weitere Schäden entstehen werden. „Es kann nicht sein, dass wir unser wertvollstes Erbe einfach so zu Grunde gehen lassen. Wir möchten jeden um Unterstützung bitten, dem unser Anliegen wichtig ist“ erklärte die aus Sitsch stammende Schauspielerin Szandra Holczinger.
„Es ist an sich schon ein riesiges Gebäude, man sieht, dass unsere Ahnen ein positives Zukunftsbild visionierten: Sie wussten, dass es hier auch nach mehreren hundert Jahren noch Messen geben wird und wir für unsere Gemeinschaft gemeinsam beten werden. Bauarbeiten waren auch damals kostspielig und sie nahmen diese Hürden trotzdem auf sich. Wir haben es ihnen zu verdanken, dass diese Kirche heute hier steht und das haben wir auch heute vor Augen, deshalb ist unsre Kirche so besonders und diese Spendenaktion für uns alle hier sehr wichtig“ erklärte Holczinger, eine der Initiatoren der Spendenaktion. Das Gotteshaus steht außerdem für die landesweit bekannte Rehabilitationsanstalt und Seelsorge für Tumorkranke der Katholischen Wohlfahrt in Sitsch offen und bietet für alle einen Ort zum Beten, die das benötigen. Besonders wichtig ist die Kirche daher auch für diejenigen, die aus der Rehabilitationsanstalt regelmäßig zu den heiligen Messen erscheinen und hier für ihre Genesung und ihre Familien beten möchten.
Das Staatssekretariat für Nationalitäten und Kirchenangelegenheiten unterstützt die Restaurationsarbeiten mit 14 Millionen Forint an staatlichen Mitteln, diese Summe deckt jedoch nur einen Bruchteil der Kosten für die Restaurierung des Dachstuhls und die Verhinderung der Durchnässung des Mauerwerks. Für die Behebung des enormen Wasserschadens werden weitere Zehnmillionen benötigt, die nun aus Spenden finanziert werden sollen. Die heiligen Messen werden provisorischer Weise vorerst im örtlichen Kulturhaus abgehalten, jedoch ist es gerade wegen der Pandemie in dieser Zeit besonders schwer für die Gemeindemitglieder, dass die Kirche nicht betreten werden kann. Der katholische Pfarrer Imre Bedy, Bürgermeister István Fódi und die Deutsche Selbstverwaltung Sitsch hoffen auf die Hilfe der ganzen ungarndeutschen Gemeinschaft.
Gabriella Sós
✻ Ihre Spenden für die Renovierungsarbeiten der Katholischen Kirche erwartet die Kirchengemeinde Bakonyszücs auf das folgende Konto: 50420764-10004809-00000000
Für Spenden aus dem Ausland: IBAN: HU11 5042 0764 1000 4809 0000 0000 Swift: TAKBHUHB
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