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Die Deutsche Selbstverwaltung Wudersch/Budaörs und das Jakob Bleyer Heimatmuseum veranstalteten auch dieses Jahr – mit der finanziellen Unterstützung der Stadt – die Deutschen Nationalitäten-Frühlingstage der Jugend. Die Programmreihe wird seit fast 20 Jahren abgehalten, und wurde heuer zum ersten Mal in einer gemischten Form angeboten, denn einige Vorträge konnte man auch online verfolgen. Es war eine große Freude für uns, dass wir nach zwei Jahren die Deutsch lernenden Schüler aus Wudersch erneut persönlich treffen konnten.
Das ursprünglich als Wettbewerb gedachte Nationalitätenprogramm war 2015 unter der Leitung der Abgeordneten der DSV Wudersch, Katalin Michelberger, gänzlich erneuert worden, so rückten wir auch diesmal das auf Erlebnissen basierende Lernen in den Vordergrund. In neun Altersgruppen konnten sich die Kinder in das ungarndeutsche bauliche Erbe, die Volkskultur bzw. die Sprache spielerisch vertiefen.
Den Kindergartenkindern bzw. Erst- und Zweitklässlern wurden online und im Jugendklub zweisprachige Vorstellungen von der Theatergruppe Álomzug Társulás und Ede Figura angeboten.
Die Dritt- und Viertklässler lernten mit der Museumspädagogin im Jakob Bleyer Heimatmuseums die Charakteristika der Wuderscher Tracht kennen, bei kreativen Beschäftigungen durften sie sogar über 100 Jahre alte Kleidungsstücke anprobieren.
Die Fünftklässler nahmen mit dem Lokalpatrioten und Geschichtslehrer Gergely Czuczor an einem Rundgang in der katholischen Kirche teil und entdeckten deren sakrale „Geheimnisse“.
Die Sechstklässler starteten vom Hof des Heimatmuseums mit einer Karte in der Hand eine „Stadt-Tour”, um markante Nationalitätengebäuden in Wudersch aufzusuchen.
Die Siebtklässler hatten die Aufgabe, einige, aus der Sammlung des Heimatmuseums ausgewählte alte Landschafts- und Straßenfotos aus derselben Perspektive neu zu fotografieren.
Die Achtklässler nahmen am neuen, interaktiven Stück Schweres Gepäck der Deutschen Bühne Ungarn teil, und wurden mit den Schrecken der Vertreibung konfrontiert. Ein Audio-Spaziergang erzählt durch die Geschichte mehrerer Personen die maßgebenden Momente aus dem Leben der Ungarndeutschen von der Volkszählung 1941 bis zur Aussiedlung 1946. Die Schüler wurden auf mehreren Schauplätzen in der Stadt in das Geschehen eingezogen, sind Teil einer ungarndeutschen Familie geworden. Sie konnten die Gegensätze in der Familie, ihre Zweifel, ihren Schmerz, ihre Erinnerungen miterleben, und waren auch bei der Ankunft in Deutschland mit dabei.
Die bunten und interaktiven Programme bewegten Organisatoren, Lehrkräfte und Kinder gleichermaßen. Hoffentlich treffen wir uns nächstes Jahr!
Quelle: Jakob Bleyer Heimatmuseum