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Domonkos László Bogár besucht die 6. Klasse der Pestszentlőrincer Deutschen Nationalitätengrundschule. Er ist unser kleiner Handwerker. Er vertreibt seine Freizeit am liebsten mit Basteln.
Angefangen hat er vor zwei Jahren, seine größte Hilfe und auch sein Berater ist sein Vater. In der kleinen Hobby-Werkstatt zu Hause vertreiben sie die Zeit gerne am Werkeln. Nach der Planung werden die Maße bestimmt und die Materialien angeschafft. Erst danach kann es mit der richtigen Arbeit losgehen: schneiden, fräsen, kleben, verschrauben, bemalen, streichen, einrichten.
Domis erstes Bastelprojekt war das ungarndeutsche Bauernhaus. Es ist solch ein Prachtstück geworden, dass es sogar die LehrerInnen zu Unterrichtszwecken mit Vorliebe benutzen. Detailliert, zeitgetreu, interessant, nicht nur von außen, sondern auch von innen. Kein Wunder, denn die ganze Bogár-Familie beteiligte sich am Basteln. Auch Domis Lieblingsstück ist das Bauernhaus, weil ihm die Anfertigung sehr viel Freude bereitete. Wenn man dieses Miniatur-Bauernhaus näher betrachtet, findet man entzückende Einrichtungsgegenstände. In der guten Stube gibt es nicht nur Möbelstücke, sondern auch handgenähte Vorhänge, Schrank mit Bekleidung. Der Sparherd in der Küche zieht den Blick an, so wie die Leiter beim Bodenaufgang, oder die Stellage mit Marmeladen in der Kammer. Im Wagenschuppen steht natürlich ein Pferdewagen, aber auch ein Plumpsklo ist auf dem Grundstück vorzufinden.
Im Volkskundeunterricht beschäftigen wir uns auch mit dem Thema „Alte Schule“. Das brachte die nächste Bastelidee für Domonkos. Ein Klassenzimmer von früher stellte er auf die Beine – wieder im Miniatur-Format. Im Lesebuch kann man deutsche Texte lesen, zwar braucht man eine Lupe dazu. Die Wände der Schule bereichern alte Landkarten und Bilder über Pflanzen. Die Kugel an dem Abakus sind kleine Perlen – einfach fabelhaft.
Nach der Schule erstellte Domi auch eine Truhe mit Bettwäschen. Damit er die Bettwäsche mit eigenen Händen anfertigen konnte, hatte er sogar nähen gelernt. Dieses Schuljahr hat er eine Kirche ausgearbeitet. Im Frühjahr veranstalteten wir eine Ausstellung aus seinen Werken in der Schule. Die SchülerInnen blieben gerne vor den Gebäuden stehen und suchten nach den Einzelheiten.
Für die Zukunft hat der Handwerker der Roten Schule im XVIII. Bezirk weitere Pläne. Eine Alm würde er sehr gerne zustande bringen. Eigentlich ist es egal, was die nächste Arbeit sein wird. Wir freuen uns schon auf das nächste Projekt von Domonkos!
Klara Schmidt
Lehrerin für Deutsch und deutsche Volkskunde