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Bereits die 7. Jugendkonferenz der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen fand am 22.-24. April im Haus Leimen in Maan statt. Diesmal arbeiteten wir zusammen an einigen Maßnahmen der neuen Jugendstrategie und versuchten diese mit Inhalt zu füllen, damit diese bald auch verwirklicht werden können.
Es ist ein erfreulicher Trend, dass wir wieder viele neue Teilnehmer hatten. Neben den Komitaten Pesth, Branau, Batschka kamen Jugendliche aus den Komitaten Weißenburg, Komorn-Gran, Budapest und sogar aus Haiducken-Bihar. Also durch den neuen Veranstaltungsort konnten wieder neue Jugendliche angesprochen werden. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass diesmal die Jugendlichen aus den ungarndeutschen Gymnasien erreicht werden konnten, aus dem DNG und Schiller Gymnasium waren auch mehrere Schüler dabei.
Am ersten Tag wurde die frische Strategie der LdU von der Vorsitzenden Ibolya Hock-Englender und Emil Koch vorgestellt. Ziel des Impulsvortrages war, dass die Teilnehmer ein umfassendes Bild über die Strategie bekommen und den Mut haben, groß zu träumen.
In der Fortsetzung wurde das ungarndeutsche Leben von Maan (von Léna Fábián), von Bawaz (von Anton Kresz), von Hartian (von Martin Surman-Majeczki) und von Sankt Iwan, Werischwar und Schaumar (von Erik Richolm) vorgestellt. Die Teilnehmer konnten neben den guten Beispielen und schönen Ergebnissen auch die Hintergründe, Umstände sowie Schwierigkeiten kennenlernen.
Am Samstag arbeiteten wir in vier Arbeitsgruppen. Bei Gruppenleiterin Ildikó Radóczy-Jencsik wurde das Thema „Tragbare Tracht“ behandelt, das vielleicht das populärste Thema der Konferenz war. Merkwürdig, seit wie lange man schon darüber spricht, aber immer noch nichts passierte. Das möchten wir unbedingt ändern.
Die Gruppe von Emil Koch behandelte das Thema „Soziale Medien“, sehr viele gute Ideen zu neuen Plattformen, die die Ungarndeutschen noch kaum benutzen, sind erwähnt worden, wir hoffen auch hier auf einen Aufschwung.
Die von Erik Richolm und Martin Surman-Majeczki geleitete Gruppe untersuchte, wie das ungarndeutsche Jugendleben auf lokaler Ebene ermuntert werden könnte. Abhängig von der Altersgruppe und der persönlichen Motivation sind sehr viele Wege zu gehen, ein universales Rezept existiert nicht. Eins ist aber sicher, man muss authentisch sein, wenn man sich mit Jugendlichen beschäftigt, weil die Verbundenheit am besten durch solche Vorbilder zustande kommt.
In der Gruppe von Károly Radóczy wurden die Grundlagen eines Talententwicklungsprogramms erarbeitet. Im Mittelpunkt standen die Betreuung solcher Jugendlichen, die in erster Linie die Leitung von örtlichen Angelegenheiten übernehmen sollten beziehungsweise ein Mentorenprogramm für junge Erwachsene, die den Nachwuchs für die landesweiten Organisationen bedeuten oder sogar die Palette erweitern könnten. Eine wichtige Aussage war, dass weit nicht alle Bereiche mit entsprechenden ungarndeutschen Fachleuten abgedeckt seien. Wir brauchen Positionen auch in Berufen, die nicht typisch ungarndeutsch sind: kreativer Bereich, Finanzen, noch mehr Gewicht auf die Jugendarbeit auch regional, das Gewinnen und Behalten von talentierten jungen Ungarndeutschen für unsere Zwecke durch konkurrenzfähige Löhne und flexible Arbeitsverrichtung von zu Hause, damit diese Leute aus ihren Gemeinschaften nicht ausgerissen werden müssen, sind unter anderen solche Gebiete, in denen wir in den nächsten Jahren Veränderungen erreichen möchten.
Die Rahmenprogramme am Abend und die bewusst eingebauten Freizeiten sorgten auch dafür, dass sich die Teilnehmer entspannen und ihr Bestes bei der Arbeit geben können. Anton Kresz, der mit seinem Akkordeon beide Abende begleitete, bewies, dass die ungarndeutsche Musik immer noch eine riesige Anziehungskraft hat.
Die Antworten auf die Fragen der Evaluationsfragebogen gaben vielleicht noch nie eine so eindeutige Rückmeldung, dass das Wochenende erfolgreich war. Márton Kékesi, Schüler des DNG, schrieb auf der Homepage der Schule folgende Gedanken:
„Ich glaube, wir haben uns alle an diesem Wochenende sehr wohlgefühlt, wir konnten unsere Erfahrungen gegenseitig austauschen und unsere Kontakte erweitern. Ich kann solche Veranstaltungen jedem empfehlen, der etwas für seine Nationalität tun will und eine größere Rolle im Leben der Ungarndeutschen spielen möchte.“
Ich möchte meinen Dank an Katalin Pintér-Nagy aussprechen, die eine tolle Gastgeberin im Haus Leimen ist, und alle dazu ermuntern, den Ort für Fortbildungen und Konferenzen zu nutzen, weil hier wirklich alles da ist, was man brauchen kann.
Die Jugendkonferenz wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat unterstützt, vielen Dank für die erneute Förderung!
Károly Radóczy