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Am 12. Dezember feierte das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek zusammen mit der Deutschen Selbstverwaltung Budapest das Jahresende mit einem Adventsabend. Die Kindergartenkinder aus dem Deutschen Nationalitätenstiftungskindergarten (Budapest, 18. Bezirk) und der Schorokscharer Männerchor bereiteten ein kleines festliches Programm mit Weihnachtsliedern, Gedichten und Sprüche vor, um den Abend zu verschönern.
Es war ein wirklich bewegender Moment des Abends, als die beiden Chöre gemeinsam ein Lied anstimmten. Der Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Preises „Für das Deutschtum in Budapest 2022”, der in diesem Jahr an Maria Herein-Kőrös und Éva Párkány verliehen wurde.
Fanni Elekes
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Foto: Ludwig Grund
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Die Laudationen
Die Auszeichnung „Für das Deutschtum in Budapest“ erhält Maria Herein-Kőrös, Diplomlehrerin für Germanistik, Geographie, Skandinavistik (Norwegisch), Lehrplanentwicklung und Deutsch im Nationalitätenunterricht. Sie entstammt einer ungarndeutsch-österreichischen Familie aus Wudigeß und wuchs in einer bürgerlichen Kultur am Rande der Hauptstadt auf. Sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits wurde ihre Kindheit von bedeutenden Wissenschaftlern, Ordensschwestern, Gewerbetreibenden, Lokalpatrioten bestimmt. Sogar der frühere deutsche Außenminister Joschka Fischer gehört zu ihren nächsten Verwandten.
Schon in der Jugendzeit begann sie mit der literarischen und dokumentarischen Verarbeitung ihrer Kindheitserlebnisse und später der sakralen Denkmäler von Wudigeß und Umgebung.
Etwa vor 30 Jahren wurde sie von Dr. Wendelin Hambuch um die Mitarbeit im Vorstand des Vereins ungarndeutscher Katholiken gebeten. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des St.-Gerhards-Werks Ungarn. Unzählige Sankt-Gerhardsmessen, Wallfahrten mit den besten Chören und berühmten Organisten und Musikern sind durch ihre aufopferungsvolle, selbstlose Tätigkeit fester Bestandteil unseres kulturellen und religiösen Lebens geworden.
Sie berichtet regelmäßig in der Neuen Zeitung, im Deutschen Kalender, in Gerhardsbote, Donauschwabe usw. Sie veröffentlichte mehrere Publikationen und dokumentiert dadurch das kulturelle Erbe der Ungarndeutschen.
An der Spitze des Deutschen Schulvereins der Komitate Pesth und Naurad sorgt sie regelmäßig für die Weiterbildung der Deutschlehrer/innen. Auch mehrere Diplomarbeiten mit ungarndeutscher Thematik werden vom Verein betreut. 2019 würdigte der Bund Ungarndeutscher Schulvereine die Tätigkeit von Maria Herein-Kőrös mit dem Dr.-Karl-Vargha-Preis.
Die Auszeichnung „Für das Deutschtum in Budapest“ bekommt Éva Párkány. Sie erhielt 1975 ihr Diplom als Kindergärtnerin, arbeitete seit 1983 in Kleinpesth, ab September 1986 im Arany-Kindergarten, wo sie 1991 Leiterin wurde.
Sie hat sich ständig fortgebildet, ihre Kenntnisse erweitert. Sie organisierte viele Präsentationen, Institutsbesuche, Vorträge und Fortbildungen für die Pädagogen aus dem eigenen Kindergarten und den Bezirksinstitutionen. Sie dachte immer über neue Innovationen nach, sie war offen für neue Ideen, einschließlich der Einführung und Umsetzung der Nationalitätenerziehung.
2017 stimmte sie auf Bitte der Deutschen Selbstverwaltung Kleinpesth sofort der Einführung des deutschen Nationalitätenkindergartenprogramms zu. Bei ihrer Entscheidung spielten ihre Wetschescher Herkunft und ihre Erfahrung in der Vermittlung von Praktika für Austauschstudenten aus dem Ausland (Deutsch, Italienisch, Litauisch) im Rahmen des ERASMUS-Programms eine wichtige Rolle.
Éva Párkány unterstützte nicht nur die Einführung der deutschen Nationalitätenerziehung, sondern beteiligte sich auch aktiv an der Entwicklung des Programms. Gleichzeitig sorgte sie als Leiterin der Einrichtung dafür, dass das neue Angebot zu einem festen Bestandteil des Kindergartenprogramms wurde.
Sie organisierte Fortbildungen und Präsentationen für die Mitarbeiter des Kindergartens (Kindergärtnerinnen und Kindermädchen). Dabei lernten sie die Geschichte der Ungarndeutschen (von der Ansiedlung bis heute), ihre Organisationen und ihre Kultur kennen. Im Rahmen eines Tanzhauses machten sie Bekanntschaft mit den ungarndeutschen Tänzen und einigen Traditionen beim Krautfest in Wetschesch. Sie betonte, dass die deutsche Sprache den Mitarbeitern nicht fremd sein dürfe. Deshalb organisierte sie einen kostenlosen Deutsch-Grundkurs im Kindergarten.
Seit 2018 bereitet die deutsche Gruppe zum Kindergartenabschluss ein deutsches Programm vor und tritt bei dem Kulturprogramm der Nationalitäten und dem Schwäbischen Karneval des Bezirks auf. Dank ihrer Arbeit ist das Kindergartenprogramm der deutschen Nationalität bekannter geworden und wird von immer mehr jungen Eltern in Anspruch genommen.
Sie leitete ihren Kindergarten mit hoher fachlicher Vorbereitung und enormer Energie. Nach 50 Dienstjahren trat sie am 10. April 2022 in den Ruhestand. Sie unterstützt die Arbeit der Institution weiterhin mit ihren Ratschlägen.
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Organisator:
Ungarndeutsches Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek
Partner:
Deutsche Selbstverwaltung Budapest
Förderer der Veranstaltung:
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Ministerpräsidium über den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter (NKUL-KP-1-2022/2-000542)