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Woyzeck – Reflexionen von ELTE-Studenten über das jüngste DBU-Stück

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Im Rahmen des diesjährigen Nationalitätentheaterfestivals „Jelen/lét“ im Budapester Nationaltheater führte die Deutsche Bühne Ungarn am 23. März ihr jüngstes Stück „Woyzeck”auf. Auch ELTE-Masterstudenten der Germanistik wohnten der Produktion des Seksarder Ensembles bei. Nun teilen wir ihre Gedanken zur Theateraufführung:

Letizia Becci:
Liebe Germanist*innen und Kulturfreunde, sind Sie auf der Suche nach Programmen, die Ihr Studium ergänzen? Möchten Sie professionelle deutschsprachige Schauspielarbeit als Zuschauer*in genießen? Steht Ihnen sogar Horror nahe? Haben Sie vor, einen schönen Abend mit einem gruseligen Erlebnis zu verderben, das auch Gesellschaftskritik vermittelt und dessen Verdauung mindestens zwei Wochen dauert? Wollen Sie für einige Zeit sprachlos, formulierungsunfähig und deprimiert werden? Wollen Sie zusammen mit dem Titelhelden fühlen, wie es ist, machtlos und den Umständen komplett ausgeliefert zu sein? Falls ja, unser ultimativer Tipp lautet: schauen Sie sich die Aufführung des Sozialdramas Woyzeck von Georg Büchner (1813-1837) unbedingt an, wobei das eindeutig Gute hervorzuheben ist: es wird von der professionellsten und wunderbarsten Theatergruppe, nämlich von der Deutschen Bühne Ungarn dargeboten.

Hanna Kyva:
Dank der Einladung von Dr. Rita Ágnes Nagy haben wir eine ausgezeichnete Neuinszenierung von Woyzeck gesehen. Die Aufführung fand im Nationaltheater in Budapest am 23. März 2023 statt. Alle Tickets waren ausverkauft! Ich war angenehm überrascht, dass das Publikum sehr bunt gemischt war. Im Saal waren Kenner der Deutschen Bühne Ungarn, ELTE-Germanisten und Besucher des Festivals der Minderheitentheater Jelen/lét.

Dem serbischen Regisseur Nemanja Petronje gelang es, alle Facetten der Handlung und Feinheiten der Emotionen zu vermitteln, die der Autor des Dramas, Georg Büchner, festgelegt hatte. Der österreichische Schauspieler Otto Beckmann ging vollständig in der Rolle von Woyzeck auf und vermittelte dem Publikum all den Schmerz, das Entsetzen und die Angst, die Woyzeck empfand. 

Ich glaube, dass mehr Stücke dieser Art aufgeführt werden sollten, weil sie uns an all die Schrecken unserer Geschichte erinnern. Sie lassen uns nicht all das Böse vergessen, das von der Menschheit begangen wurde. Solche Theaterstücke lehren uns zu schätzen, was wir haben, und zeigen uns, was wir besser nicht tun sollten.

Benjamin Jánosi:
Das Theaterstück lebte in uns auch nach der Aufführung weiter. Jeder lobte einen anderen Schauspieler. Manche beschwerten sich wegen des Gebrülls im Stück, andere hießen es willkommen. Der Schock, der in uns ausgelöst wurde, verdauten wir auf unterschiedliche Weisen. Wir überlegten uns auch Fragen, die wir gerne dem Regisseur, Nemanja Petronje, im anschließenden Gespräch stellen würden. Wieso entschied er sich, Woyzeck zu bearbeiten? Welche Veränderungen wurden bei der Adaptation vorgenommen? Beim gemeinsamen Gespräch übersetzte Katalin Lotz, Intendantin der Deutschen Bühne Ungarn, unsere Fragen und Lobe aus dem Deutschen ins Englische. Neben Woyzecks Anti-Krieg-Botschaft und Menschen, die den anderen ausnutzen, sprachen wir auch über die Musik und die Figuren. Der gegenseitige Austausch zwischen Regisseur und Publikum war eine reizvolle Ergänzung unserer Exkursion.

Boróka Kovrig:
Das Drama Woyzeck war für mich eine wunderbare Erfahrung, nicht nur, weil das Stück sehr nachdenklich und anregend war, sondern auch, weil wir am Ende eine offene Diskussion mit dem Regisseur führen konnten. Um ein wenig hinter die Kulissen zu blicken, braucht man die Perspektive anderer Leute. Die gesamte Inszenierung ist mehr als nur ein Konzept, das aus einem Blickwinkel zusammengestellt wurde, und ich denke, das trägt zur Gesamtwirkung des Stücks bei. Die Schauspieler haben wunderbar gespielt und die Musik war sehr gut ausgewählt. Ich bin dankbar, dass ich dieses Stück gesehen habe.

Krisztián Gálosi:
An der Bühne des Nationaltheaters ist ein Woyzeck von heute ins Leben gerufen worden. Obwohl die Konturen an der Performance der menschlichen Persönlichkeit lagen, kommunizierten die dargestellten Lebensverhältnisse mit der Gegenwart. Was aber im Hintergrund blieb, ist die eigentliche kausale Kette des Dramas. Woyzeck nimmt nämlich an einem Experiment teil, welches das Schlüsselmoment der Geschehnisse ist. Die Gelderbse erscheint in der Performance der Handlung nur kaum, die aber der teuflische Auslöser der Tragödie ist. Die physischen und psychischen Belastungen der qualitativen Unterernährung sowie die gefährlichen Nährungsmittelmanipulationen seit der zweiten Grünen Revolution machen eine gewisse Lesart von heute möglich, die mit den teuflischen Kriegssymbolen des Dramas und der Lebensmittelinflation der Gegenwart eine neue Signifikanz erhält. Die Performance war schockierend, erschreckend, verfremdend, dementsprechend genial. Eine selbstgewählte Sklavenexistenz wird durch Woyzeck zum Ausdruck gebracht, die den Rezipienten entsetzt. Das abscheulich grinsende Jokergesicht marschiert, und marschiert. Er brüllt zum Woyzeck mit dem tiefsten Nihilismus des sartreischen Menschenseins, das zur Freiheit verurteilt ist: Du hast mich gewählt!

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