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So schön war es beim Volkskundecamp des DNG 2023
Sechsundzwanzig Schülerinnen und Schüler des Deutschen Nationalitätengymnasiums Budapest haben unter der Leitung von Tímea Szép und Martin Surman-Majeczki an dem traditionellen Volkskundecamp der Schule zwischen dem 22.-26. Mai teilgenommen. Das Motto war „Unterwegs in drei Ländern”. Einerseits war das Ziel, unser Wissen über die ungarndeutsche Kultur zu vertiefen, andererseits deutsche Gemeinschaften und Minderheiten im Karpatenbecken besser kennenzulernen. Dank des riesigen Wissens unserer Lehrer hatten wir nie Mangel an Extrainformationen über die Regionen oder über historische, ethnographische und geographische Geschichten.
Als wir uns zum Lager anmeldeten, ahnten wir noch nicht, was für ein großartiges Erlebnis uns erwarten würde. Lasst uns erzählen, womit wir die fünf Tage verbracht haben!
Am ersten Tag, bevor wir in unserer Unterkunft ankamen, hatten wir Trautsondorf besucht. Dank der Innovationen erlebt das Dorf einen Aufschwung. In seiner Geschichte hat die Verschleppung auch eine traurige Bedeutsamkeit, an dem Verschleppungsdenkmal legten wir einen Kranz nieder, um unsere Ehrerbietung auszudrücken. Im Heimatmuseum (Schwäbisches Haus) und Besucherzentrum bekamen wir einen Einblick nicht nur in die Weinproduktion der Region, sondern auch in die Geschichte der Ansiedlung. Nach dem Abendessen in Komlóska besuchte uns der örtliche ruthenische Frauenchor: alle waren von dem herzlichen Gesang und den erzählten Geschichten der alten Frauen beeindruckt.



Am zweiten Tag fuhren wir zuerst nach Wallei, einer kleinen Gemeinde auf der ungarischen Seite des Sathmarer Landes. Dort lernten wir die landwirtschaftliche Bedeutung der Region kennen. Danach besichtigten wir die römisch-katholische Kirche von der Ortschaft. Wir lernten hier sehr viel von unserem Volkskundelehrer über lokale Architektur, die strukturelle Besonderheit der Siedlung und Scheunen.
Als nächstes führte unsere Reise über die rumänische Grenze, nach Großkarol. In dieser Stadt erfuhren wir viel über die Zusammengehörigkeit der Grenzregionen, die Wichtigkeit und die zusammenhaltende Kraft der deutschen Sprache und Kultur. Bei unserem Spaziergang sammelten wir Informationen über die wichtige Rolle der Károlyis bei der Ansiedlung der Deutschen.
Des Weiteren besuchten wir das Deutsche Forum in Sathmar und dort erhielten wir einen Einblick in die Arbeit der lokalen deutschen Selbstverwaltung. Wir hatten die Möglichkeit, ein Gespräch mit dem Präsidenten und den Mitgliedern der lokalen Selbstverwaltung zu führen und die lokale deutschsprachige Presse kennenzulernen. Am Ende des Tages waren wir um viele neue Erfahrungen und Erkenntnisse reicher.
Am dritten Tag sahen wir uns Sárospatak, Sátoraljaújhely und die Burg Füzér an. Bereits am diesen Tag hat sich unter den Mitgliedern des Camps eine sehr gute Gemeinschaft herausgebildet, die durch die bunten Programme noch weiter gestärkt wurde. Am Nachmittag waren wir von den sportlichen Programmen und der mittelalterlichen Geschichte sehr begeistert. Wir nahmen an einer abenteuerlichen und spielerischen Stempelsammlungsaktion auf der Burg von Füzér teil, bei der jeder ein kleines Souvenir mit nach Hause nehmen konnte.
Am vorletzten Tag traten wir wieder über die Grenze von Ungarn, Richtung Kaschau. Bei der Stadtbesichtigung suchten wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten auf: das Márai- und Torockó-Haus, den Dom und das Grab von Ferenc Rákóczi.
Den Nachmittag verbrachten wir in Metzenseifen. Mithilfe von Peter Sorger, dem Regionalpräsidenten des Karpatendeutschen Vereins, lernten wir die Vergangenheit und Gegenwart der Siedlung kennen. Wir waren im Technischen Museum, wo wir über die Eisenverarbeitung und die Anfänge der Kinematographie mehr erfuhren. Wir konnten den Metzenseifenern unsere Fragen stellen, weil sie sehr nett und hilfsbereit waren.



Die Krönung des Volkskundecamps fand am letzten Abend statt. Im Rahmen des Abschiedsabends testeten wir unser Wissen mit einem Quiz. Danach hatten wir die Aufgabe, ein ungarndeutsches Theaterstück vorzutragen, das dank unserer Kreativität und dessen, was wir in der Schule gelernt hatten, sehr erfolgreich war.
Am Schlusstag schauten wir uns die Region von Ratka an. Wir hatten das Glück, vom örtlichen Heimatforscher György Endrész empfangen zu werden, der uns viel über die Mundart von Ratka erzählte. Mithilfe der Ausstellung vor Ort vertieften wir noch unsere Kenntnisse im Thema der tragischen Geschichte der Verschleppung. Die Begeisterung und die gründliche Vorbereitung von Herrn Endrész diente uns allen als Vorbild für Engagement im Nationalitätenbereich und in gemeinschaftsformender Arbeit.



Auf diesem Wege bedanken wir uns bei den begleitenden Lehrern, den engagierten Helfern und allen Mitgliedern der Gemeinschaften für die fantastische Organisation. Wir sind überzeugt, dass dieses Camp nicht nur aus historischer und ethnographischer Sicht wichtig war, sondern es war auch spannend, weil wir an einer tollen Gemeinschaft teilhaben konnten.
Unser bester Dank gilt auch dem Staatssekretariat für Beziehungen zu den Kirchen und Nationalitäten im Ministerpräsidentenamt bzw. dem Bethlen-Gábor-Förderfond für die finanzielle Unterstützung.
Laura Azari und Lilla Szabó
Klasse 11 A