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Ferien: wer hat keine Kindheitserinnerungen an die langersehnte Zeugnisverteilung am Ende des Schuljahres und die darauffolgenden wohlverdienten Sommerferien? Obwohl sich die Welt im Vergleich zu meiner Schulzeit stark verändert hat, ist die Freude der Kinder am Anfang der Ferien heute genauso grenzenlos, wie es für uns früher war.
Viele Eltern stellen sich die Frage, wie sie ihre Kinder während der Ferien unterbringen. Man hat viele Kriterien: es soll Spaß machen, es soll sinnvoll sein und wenn möglich, sollte das Kind auch vom Brauchtum etwas mitbekommen. Wenn man alle Kriterien erfüllen möchte, muss man nicht lange nachdenken, das Kind soll ins VUK-Camp! VUK, der Verein für Ungarndeutsche Kinder, organisierte ein Sommercamp in Fünfkirchen zwischen dem 19. und 23. Juni. Schon in den ersten Tagen hatten sich über fünfzig Kinder für das Camp angemeldet.
Den ersten Tag verbrachten wir im Schülerwohnheim des Valeria Koch Bildungszentrums, wo wir interessante Programme für die Kleinen vorbereiteten. Nachdem Gábor Werner, Geschäftsführer des Vereins, uns begrüßt hatte, machten wir mithilfe verschiedener Spiele die Kinder miteinander bekannt. Nach dem reichhaltigen Frühstück in der Kantine der Schule setzten wir unser Programm fort. Die Kinder wurden in vier kleinere Gruppen eingeteilt und jeder wurde ein Betreuer zugeordnet. Um noch effektiver arbeiten zu können, besuchten die Gruppen dann die einzelnen Workshops. An diesen Stationen hatten die Kinder die Möglichkeit, ihre eigenen T-Shirts mit dem Wappen der Ungarndeutschen zu erstellen. Andere wiederum nahmen an spannenden Sportaufgaben auf dem Hof teil oder spielten „Nummernkrieg“. Sie erweiterten aber auch ihre Kenntnisse über ungarndeutsche Geschichte, z. B. über die Ansiedlung der Ungarndeutschen. Da nicht alle Kinder über die gleichen Deutschkenntnisse verfügten, erweiterten wir ihren Wortschatz mit Spielen. Nach dem leckeren Mittagessen verbrachten die Kleinen den Nachmittag in der Natur. Sie spielten miteinander, kühlten sich mit Wasserpistolen ab und tanzten.
Am Dienstag brachen wir auf, um uns anzuschauen, wie einst unsere Vorfahren lebten. Wir fuhren nach Bawaz, um dort den Schwabenhof zu besichtigen. In der Branauer Gemeinde war früher der Weinbau der wichtigste Wirtschaftszweig, aber auch die Viehzucht spielte eine bedeutende Rolle. Auf dem Hof konnten wir die dafür verwendeten Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände kennenlernen. Im Heimatmuseum wurde uns erklärt, wozu die einzelnen Räume dienten und welche Einrichtung sie hatten. Einige Schüler besichtigten das Dorf, andere bastelten Duftsäckchen, und die Jüngsten durften traditionelle Spielzeuge ausprobieren. Das von den Kindern gebackene Brot durften wir dann am Nachmittag auch probieren. Nach einem gelungenen Tag kehrten wir mit dem Bus nach Fünfkirchen zurück.
Am Mittwoch führte unser Ausflug nach Großnaarad. Die Teilnehmer waren schon sehr aufgeregt. Sie wurden wieder in vier Gruppen eingeteilt und besuchten verschiedene Schauplätze im Dorf. In der Blaufärberei stellten sie ihre eigenen Muster her und besichtigten die einzigartigen Werte des Heimatmuseums, lernten die Haus- und Nutztiere kennen. Den berühmten Strudel von Naarad wurde nicht nur probiert, die Kids stellten den Teig selbst her! Nach einem sehr schönen Tag fuhren die Camper mit dem Zug nach Willand und aßen dort ein Eis. Die Endstation war der Hauptbahnhof in Fünfkirchen, wo die Eltern bereits auf die Gruppe warteten.



Am Donnerstagvormittag gab es vier verschiedene Stationen, an denen die Teams wie auf einer Drehbühne teilnahmen. Es gab zwei Stationen, wo sie sich bewegen konnten. An einer lernten die Kinder Tanzschritte und eine Choreografie von Dorottya Erb, an der anderen konnten sie verschiedene Ballspiele spielen. Es gab noch zwei Stationen zur Erweiterung der Kreativität. An der einen dekorierten die Teilnehmer Lebkuchen, an der anderen spielten sie Indoor-, Teambuildings- und Geschicklichkeitsspiele. Nach dem Mittagessen blieben wir aufgrund der Hitze nicht auf dem Hof, sondern die eine Hälfte des Teams schaute sich ein Märchen an, andere sangen, tanzten und bereiteten sich auf die spätere Talentshow vor: Beim Wettbewerb konnten die begeisterten Kinder ihre Gedichte und Lieder vortragen, und es gab sogar jemanden, der Witze erzählte. Zum Abschluss gab es noch einen großen gemeinsamen Tanz. Der Tag endete mit Zeichnen, Ballspielen oder einer Wasserschlacht.
Am Freitag konnten die Kinder wieder zwischen mehreren Programmen wählen. Eine besondere Werkstatt wurde bei uns eingerichtet, ein Zimmermann aus Leidenschaft machte uns mit Werkzeugen und Arbeitsmethoden bekannt. So durften wir selber werkeln und uns Schlüsselanhänger oder Kühlschrankmagneten anfertigen. Auch an diesem Tag veranstalteten wir ein Tanzhaus, wo die Kleinen schwäbische Tänze und schwäbische Volkslieder lernten. Es war bereits unser letzter Tag und das Camp näherte sich dem Ende zu. Viele verabschiedeten sich weinend voneinander und versprachen sich, sich nächstes Jahr wieder im VUK-Camp zu treffen. Auch wir Veranstalter sind dankbar für die schönen Erlebnisse!
Vielen Dank an das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) für die finanzielle Unterstützung bzw. an die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher (GJU) für die Mitgestaltung des Camps.
Boglárka Alsóházi, Klaudia Klász, Kata Kállai, Anna Schulteisz, Vajk Gyulai, Kristof Rang Zubán und Henriette Rang