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„Wir müssen Brücken weiter bauen”

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43. Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn

Die Stadt Gerlingen, die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU) und der Landesverband Baden-Württemberg hielten am 14. Oktober 2023 ihre 43. Kulturtagung in der vor 100 Jahren erbauten Jahnhalle in Gerlingen ab, an der auch die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) teilnahm. „Seit letztem Wochenende, keine sieben Tage her, sprechen wir wieder vom Krieg – wir verurteilen die Terrorakte der Hamas und sind tief erschüttert”, betonte Bürgermeister Dirk Oestringer in seiner Ansprache und bat uns alle, für eine Schweigeminute aufzustehen. Er begrüßte danach die Vertreter der LdU und der LDU, unter ihnen Vorsitzende Ibolya Hock-Englender und Bundesvorsitzenden Joschi Ament bzw. alle Gäste, von nah und fern. Es sei eine große Freude, führte Dirk Oestringer fort, dass ungarndeutsche Werte und Traditionen seit vielen Jahren in Gerlingen weitergegeben werden, und dass es durch viele Aktivitäten Brücken entstanden seien – zwischen der alten und der neuen Heimat, zwischen Deutschland und Ungarn. Wegen des Krieges und der Pandemie haben wir heute jedoch neue Herausforderungen und so müssen die vorhandenen Brücken neu errichtet werden, auch für die jungen Generationen. An dieser Stelle erwähnte und begrüßte er die zwei Gäste, die an der Tagung wertvolle Vorträge hielten: Dr. habil. Susanne Gerner, Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Fünfkirchen, und Raimund Haser, Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg.

Im Fokus der diesjährigen Kulturtagung standen die Brücken, die wir weiter bauen müssen. In seinem Grußwort erzählte Joschi Ament über die Erlebnis- und Bekenntnisgeneration und die heutige Übergangszeit. Es sind seit der Gründung der Landsmannschaften 75 Jahre vergangen. Es ist eine lange Zeit, es ist viel passiert, zuerst Verlust der Heimat, dann Eingliederung in Baden-Württemberg und Integration. „Die Zeit hat sich seitdem auch geändert”, betonte Herr Ament, „unsere Mission ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir müssen uns für Versöhnung, Toleranz, für Frieden und Freiheit, für Brücken bauen zwischen Ungarn und Deutschland auch im Weiteren einsetzen.” Deswegen sei es auch das Motto dieser Kulturtagung: „wir wollen die Brücken weiter bauen”. Die ’Marke’ LDU werde für die Zukunft bleiben, sagte er, die Brücken zu bauen sei jedoch jetzt noch wichtiger – durch einen Förderverein, der im Vorstand im Juni 2023 beschlossen wurde, und durch Freundschaften – zwischen Ländern und Menschen. Bundesvorsitzender Ament freute sich deshalb auf die zwei Vorträge, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei allen, v. a. aber bei Bürgermeister Oestringer und bei LdU-Vorsitzender Hock-Englender. „Wir beide [LdU und LDU] sind ja die zwei Seiten der gleichen Medaille” fügte er noch hinzu.

Im ersten Vortrag von Raimund Haser mit dem Titel „Quo Vadis Europa – Wenn Freunde streiten” ging es um die Probleme wie Migration, Ukrainekrieg, Inflation und die Folgen der Pandemie, die alle die europäische Einheit belasten. In seiner Rede versuchte er darauf einzugehen, was Landsmannschaften und kulturelle Verbindungen allgemein zum Gelingen Europas gerade in schwierigen Zeiten beitragen können. Als Beispiel erzählte er auch über seine Herkunftsregion Syrmien und über seine Familiengeschichte, die 1945 endete. „Jede Generation war von je einem Krieg betroffen”, betonte er, und so haben sie alle viel Leid erfahren müssen. Keiner, keine Macht hat am Ende vom Krieg profitiert, es wäre daher wichtig, hob er hervor, dass Europa auf den Krieg von heute klare Antwort gibt. Er zitierte dabei die Worte von Konrad Adenauer mit dem „Haus der vielen Zimmer”, das Europa verkörpert. Es geht um Zimmer – mit Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten – beziehungsweise um eine Tür, die wir ’aufmachen’ und wo wir ’kommunizieren’. Europa der Unterschiedlichkeiten fand Haser in seinem Referat positiv, betonte aber, dass wir alle – sowohl die starken als auch die kleinen Länder Europas – einander zuhören und verstehen müssen.

Der Vortrag von Dr. Susanne Gerner mit dem Titel „Zur (Sprach-)Identität ungarndeutscher Jugendlicher” ist beim Publikum auch gut angekommen. In einer informationsreichen Führung durch ihren PPT-Vortrag konnten wir u. a. die Identifikationselemente aufdecken, die heute im kollektiven Gedächtnis der deutschen Minderheit in Ungarn manifestiert sind, und uns damit der Frage widmen, welche Zukunft die Ungarndeutschen in Ungarn haben. Interessant und spannend zugleich waren ihre vier Forschungen und die dazu gehörenden Ergebnisse bezüglich Sprachgebrauch, Identität, Kultur bzw. Ethnizität bei Vertretern der Ungarndeutschen in verschiedenen Generationen. Diese Beispiele zeigen, hob Frau Dr. Gerner hervor, dass Identität nicht angeboren ist, Identität entsteht und hat verschiedene Segmente, in verschiedenen Situationen. Das Positive daran ist jedoch vor allem die Tatsache, dass für die jüngeren Generationen der Ungarndeutschen die deutsche Sprache wieder positiv, wichtig wurde. 

In seinem Schlusswort bedankte sich Bürgermeister Oestringer bei den Vortragenden, und wünschte uns allen guten Appetit zum Mittagessen in der Aula der Pestalozzi-Schule. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jugendmusikschule der Stadt Gerlingen. Nach dem Programm konnten wir uns noch mit unseren lieben Freunden, Landsleuten gute Gespräche führen und für die Zukunft Brücken bauen. 

Dr. Kathi Gajdos-Frank

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