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Mit einer Reihe von Auszeichnungen und Preisen würdigte der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen beim Blasmusikfestival am 11. November in Tscholnok die Musiker, die die ungarndeutsche Volksmusik auf hohem Niveau spielen.
Die überreichten Auszeichnungen – der Festivalpreis, die Wanderflagge, der Josef-Gungl-Preis, der Landeskapellmeister-Preis und die Jubiläumsauszeichnungen für 50- und 25-jährige musikalische Tätigkeit – symbolisieren das trinitarische Wert von Glauben, Anspruch und Hingabe. Das Blasmusikfestival bot einen würdigen Rahmen für die Übergabe, mit der die Gemeinschaft des Landesrates seine Musiker anerkannte und sie als Vorbild für die Nachwelt setzte.
Im Rahmen des Festivalprogramms traten die bei den Wertungsspielen im Frühjahr mit „Gold mit Auszeichung” ausgezeichneten Blaskapellen auf, folglich wartete ein besonderes Erlebnis auf das Publikum.
Die Fachjury hatte keine leichte Aufgabe, denn sie musste von ähnlich niveauvollen Produktionen die Festivalpreisträgerin auswählen. Von den acht hervorragenden Blaskapellen wurde die Kapelle Haraster Dorfmusik die stolze Besitzerin des Preises. Das ist schon an sich eine große Ehre, aber es ist eine noch größere Anerkennung, wenn jemand mehrere Jahre aufeinanderfolgend den Preis erhält.
Die Musiksektion belebte diesmal eine alte Tradition: Denn die Kapelle, die drei Jahre aufeinanderfolgend den Festivalpreis erhält, darf eine wunderschöne Wanderflagge mit nach Hause nehmen. Das Festival erwies sich auch aus dem Aspekt als besonders, weil jetzt zwei Flaggen ihre Besitzerinnen fanden: Die Haraster Dorfmusik, die die diesjährige Festivalpreisträgerin ist, erhielt eine Flagge und die früher bereits viermal mit dem Festivalpreis ausgezeichnete Wetschescher Blaskapelle wurde ewige Besitzerin einer Flagge.
Die Prunkschleifen wurden von der LdU-Vizevorsitzenden und Fahnenmutter Eva Waldmann-Baudentisztl, in der Vertretung der Stifterin, der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, und Krisztina Kovács-Fódi, der Tochter des Gründers des Landesrates, Johann Fódi, auf die Flaggen gebunden, die vom Tscholnoker Pfarrer János Rajk gesegnet wurden.
Anschließend wurde der ehrenvolle Titel des Landeskapellmeisters verliehen. Landesrat-Vorsitzender László Kreisz kürte Sándor Kaszás zum besten Kapellmeister des Landes.
Der Preisregen endete aber damit nicht, denn es folgte die Übergabe des von der Musiksektion gegründeten Josef-Gungl-Preises. Den Preis erhalten solche Musiker und anerkannte Musikerpersönlichkeiten, die mit ihrer hervorragenden Tätigkeit viel für die Bewahrung der ungarndeutschen musikalischen Muttersprache und für die Fortbildung der Musiker beitrugen. Heuer konnten Josef Schwartz, István Geiger und Tamás Farkas den Preis entgegennehmen.
Der Landesrat überreichte den Musikern, die seit 25 bzw. 50 Jahren für die Bewahrung der schwäbischen Blasmusik arbeiten eine Gedenkmünze für 25- bzw. 50-jährige Tätigkeit.
Neben den Produktionen und Preisverleihungen kam es auch zu wichtigen Bekanntmachungen. Es wurde verkündet, welche Kapellen an der kommenden LdU-Landesgalas mitwirken dürfen: 2024 wird die Kapelle Schomberger Dorfmusikanten, 2025 die Kleinturwaller Musikanten und 2026 die Haraster Dorfmusik das Festprogramm der Gala mit ihrem Auftritt bereichern.
Die Musikblöcke wurden von den Partnersektionen des Landesrates noch bunter gestaltet. Es wirkten die AnimA’capella, der Dauroger Kinderchor und das Werischwarer Heimatwerk mit. Alle drei Gruppen zeigten mit Festivalpreisen ausgezeichnete Produktionen.
Die Veranstaltung beehrten durch ihre Anwesenheit Melinda Kolonics, Bürgermeisterin von Tscholnok, Gregor Gallai, Fachexperte für Nationalitätenpolitik im Kabinett von Emmerich Ritter, dem Parlamentsabgeordneten der Ungarndeutschen, László Szax, Vorsitzender der Tscholnoker Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung und Renáta Harasta, Regionalbüroleiterin der LdU.
Es war ein erhebendes Erlebnis, das Treffen von 240 Musikern mitzuerleben und ihre Freudenmusik zu lauschen. Sie alle tragen das Gefühl in sich, das fähig ist, die Ungarndeutschen zu einer starken und ausgeglichenen Gemeinschaft zusammenzuschleifen. Mit ihrer Persönlichkeit und all dem, was sie in der schwäbischen Blasmusik vertreten, zeigen sie ein Beispiel für die Nachwelt auf.
Sie sind lebendige Testamente des Gefühls, das besagt, dass es in der heutigen wertearmen Welt die ungarndeutsche Identität mit Stolz zu erleben gut ist. Wir sind zuversichtlich, dass diese Attitüde in den lokalen schwäbischen Gemeinschaften Nachfolger findet und sie als nachahmenswertes Beispiel für die Nachwelt dient.
Die Veranstaltung wurde durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, die Regierung Ungarns und die Tscholnoker Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung gefördert.
Landesrat Forum






Foto: Attila Székely