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Kindstücher: mehr als einfache Textilien

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Anlässlich des Internationalen Frauentages ließ die Veranstaltungsreihe Zentrum-Programme im HdU mit einer Ausstellungseröffnung, einem Vortrag und einem Rundtischgespräch eine alte Tradition unter schwäbischen Frauen wieder aufleben. Dr. Anna Szepesi gab am 6. März unter dem Titel In Kindstücher gewobene Geschichten einen Einblick in ihre Forschungsarbeit, ihre besondere Sammlung ist bis Mitte Mai im Haus der Ungarndeutschen zu bewundern.

Anstelle der Werke ungarndeutscher Maler und Künstler werden jetzt zwei Monate lang die Wände des Otto-Heinek-Saals mit Kindstüchern aus dem Komitat Branau geschmückt sein. Dr. Anna Szepesi hat die Arbeit von zehn Jahren unserem Publikum nahegebracht. In der ersten Hälfte des Abends hörten wir einen Vortrag über ihre Dissertation und Forschungsergebnisse anhand der ausgestellten Textilien, der durch eine Power-Point-Präsentation noch eindrucksvoller wurde. Das Engagement und die Begeisterung der Kunsthistorikerin und Kulturanthropologin für das Thema übertrugen sich auch auf die Zuhörer. Die Herstellung der farbigen Webarbeiten, deren Nähmuster, rituelle Verwendung und Nachleben ist ein so kleines und meist kurzlebiges Segment der Traditionen der Ungarndeutschen, dass es nicht oft thematisiert wird. Dafür ist aber seine kulturelle Bedeutung umso größer. Einige der Zuhörer erinnerten sich an ihre Mütter oder Großmütter, die ein solches Tuch zum Tragen ihrer Kleinkinder ebenfalls benutzten. Seitdem ist diese Textilie in den meisten Haushalten zu einem Erinnerungsstück geworden, sei es in Form eines Wandteppichs oder einer Bankdecke.

Im Anschluss an den Vortrag fand ein Rundtischgespräch statt. Gastgeberin Angelika Erdélyi-Pfiszterer, die kommissarische Direktorin des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums und Bibliothek (Zentrum), unterhielt sich mit Dr. Szepesi und Dr. Annamária Molnár, die 2018 ihre Dissertation über die Emanzipationsprozesse der ungarndeutschen Frauen während und nach dem Zweiten Weltkrieg geschrieben hatte.

Ihre Doktorarbeit basiert auf Interviews mit vierzehn Zeitzeuginnen, in denen sie den Rollenwandel der Frauen in der Familie und der Dorfgemeinschaft, die Änderungen in ihrer Kleidung und ihrer Arbeit thematisiert. Darin wird behandelt, wie die Frauen, die während des Krieges und danach gezwungen waren, härter zu arbeiten, ihre Trachten ablegten, um die Arbeit durch praktische Kleidung zu erleichtern, und wie sich ihre Rolle in der Familie veränderte, da sie in Abwesenheit des Mannes, auch seine Aufgaben, also die des Ernährers, übernehmen mussten. Später führte die Industrialisierung auch dazu, dass die Frauen die Gemeinde verließen, weil die größeren Städte mehr Arbeit boten.

Nach dem Vortrag konnten die Unternehmungslustigen mithilfe von Anna Szepesi und einer Puppe ein Kindstuch anprobieren. Aus den Interviews mit Branauer Frauen stellte die Kuratorin der Ausstellung einen Kurzfilm zusammen, der vor und nach dem Veranstaltungsprogramm – bei leckeren Snacks und gemütlichen Gesprächen – angesehen werden konnte.

Fanni Elekes

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Fotos: Ludwig Grund

Die Ausstellung im Otto-Heinek-Saal des Hauses der Ungarndeutschen (Budapest VI., Lendvay u. 22) ist bis zum 13. Mai zu besichtigen. Vorherige Terminabsprache ist erforderlich: info@zentrum.hu.

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Organisator:
Ungarndeutsches Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek

Förderer der Veranstaltung:
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Ministerpräsidentenamt über den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter (NKUL-KP-1-2024/3-000590)

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