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Voneinander lernen, miteinander lernen

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Kindergartenpädagogen, Lehrer, Direktoren und Träger ungarndeutscher Bildungseinrichtungen haben sich an drei Mittwochmorgen an drei Austragungsorten getroffen. In der Region Nord fand die Fachtagung des Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrums (UMZ) am 21. Februar in Werischwar statt, die Region Süd traf sich eine Woche später in Bohl und die Teilnehmer aus der Region West noch eine Woche darauf im Iglauer Park in Waschludt. 

„Wie wurden bei euch die Pädagogen eingestuft? Wie könnt ihr alle Urlaubstage vom Fachpersonal ausgeben? Habt ihr auch Probleme mit der Wasserrechnung?“ – hörte man rege Diskussionen von allen Ecken des Raumes.

Das Programm begann jeweils mit den Grußworten von Josef Weigert, dem Leiter des UMZ, gefolgt von den Plenumsvorträge von Ibolya Hock-Englender, der Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, und des Parlamentsabgeordneten Emmerich Ritter. Danach begaben sich die drei Sektionen – Träger und Direktoren, Lehrer sowie Kindergartenpädagogen – in ihren Sitzungsräumen. 

Aus einigen der Pädagogen wurden für einen Tag Referenten, die ihre guten Praxisbeispiele vorstellen durften. Nervosität und Spannung: Wird unsere Praxis den anderen gefallen? Können sie etwas davon in die eigene Praxis umsetzen? Finden sie es interessant, innovativ und anwendbar, was wir ihnen vorstellen möchten? – tauchten in ihnen hundert Fragen auf.

Klein, aber fein – so könnte man die Sektion Kindergarten in Werischwar beschreiben.

Zuerst wurden alle Gäste der Familie Baumann: Sie lernten die märchenhaften Geschichten von Lisl, Franz, ihren Eltern und Großeltern kennen. Alte humorvolle Familiengeschichten und Feste wurden dank der wundervollen Illustrationen der Autorin Katalin Hudi lebendig. Man kann die Geschichte sogar auf Italienisch folgen, wenn sie mit Mimik, Gestik und Visualisierung unterstützt ist – das bewies uns die Referentin. Welche Reime und Lieder man passend zu den Geschichten einbauen könnte, wurde in Gruppenarbeit ausgewählt. 

Wie ein frischer Frühlingswind, so sausten die zwei jungen ungarndeutschen Kindergartenpädagogen aus Werischwar durch den Raum. Kennenlernspiele, Sprachspiele, Kindermeditation, Mittel für Volkskunde, alles wurde vorgestellt und ausprobiert. Was würdet ihr mit den ausgestellten, teilweise selbstgemachten Materialien spielen? Diese Frage war der Anreiz für die Teilnehmer zum Mitmachen. Mit vorbildlicher Aussprache und Mundartkenntnissen verzauberten Szilvia und Adrienn die Gruppe.

In Bohl nahmen viele Kindergartenpädagogen am Workshop teil, sprachliche Vorentlastungsideen zu den Märchen der Familie Baumann wurden in Kleingruppen ausgearbeitet.

Die deutsche Arbeitsgemeinschaft in Bohl stellte uns mit vielen Fotos vor, wie sie die örtlichen Feste feiern, wie sie regionale und örtliche Bräuche den Kindern nahebringen. Im zweiten Teil des Workshops wurde alles greifbar, man konnte die Mittel und Materialien selbst ausprobieren, fotografieren und Ideen für die eigene Praxis sammeln. Eine gute Gemeinschaft, tolle Zusammenarbeit und gute Laune zeigten sich, als die Theatergruppe der Bohler Kindergartenpädagogen uns das Märchen Brautschau vortrugen.

Nach Waschludt kamen Kindergartenpädagogen aus der Umgebung. Familie Baumann verzauberte auch sie, und das Temperament von Mónika Fazekas-Gombár motivierte sie zum Mitsingen. Mit ungarndeutschen Tänzen endete der Vormittag in guter Laune.

In den Sektionen für Träger und Direktoren wurden an den drei Austragungsorten die gleichen Informationen vermittelt. 

Im Mittelpunkt der schulischen Sektion stand der Volkskundeunterricht. Der Nationale Lehrplan sichert für die Jahrgänge 1-12 eine Stunde pro Woche für den Volkskundeunterricht. Man kann in diesem Rahmen eine 45-minütige Stunde halten, oder fächerübergreifend sich mit Volkskunde beschäftigen, oder in bestimmten Themen die Schüler in Projekten arbeiten lassen. Viele Lehrer haben Probleme damit, was und wie sie unterrichten sollen, damit der Stoff bei den Schülern Neugier erweckt. Wie kann man eine Volkskundestunde erlebnisreich planen und durchführen? Die von den Vortragenden vorgestellten Methoden sind sowohl in der Unterstufe als auch in der Oberstufe anwendbar, man kann die Inhalte altersgemäß erweitern.

Lehrerinnen aus Werischwar und Bohl stellten diesmal den Teilnehmern eine Auswahl aus ihrer guten Praxis im Volkskundeunterricht vor.

Judit Lazri und Katharina Steckl-Boldizsár aus Werischwar präsentierten das von ihnen ausgearbeitete, innovative Projekt, das den Namen „Willkommen bei Zeitlinie“ trägt und die bedeutendsten Feste des Jahres in einem modernen, Kompetenzen fördernden Format beinhaltet. In diesem Projekt entdecken SchülerInnen spielerisch eine kulturelle Vielfalt, ihre Kompetenzen werden gefördert und ein tieferes Verständnis für die Welt um sie herum entwickelt. Die Zeitlinie ist eine pädagogische Bereicherung, die die Lehrkräfte dabei unterstützt, den Lernstoff lebendig und ansprechend zu gestalten. 

Die Zeitlinie hilft einen dynamischen Unterricht ohne zu viel Vorbereitung zu gestalten. Es ist ein lebendiges pädagogisches Werkzeug, das eine Brücke zwischen Tradition und moderner Bildung schlägt und SchülerInnen dazu inspiriert, neugierig und engagiert zu lernen. Die Referentinnen stellten es ganz ausführlich vor, wie man mit dieser Zeitlinie umgehen kann, welche Spiele sie zur Arbeit verwenden. Sie zeigten auch Methoden, mit denen den Schülern das Thema erlebnisreich vermittelt werden kann. Sie stellten auch zweiundzwanzig Spiele vor, die auch mehrzweckig verwendbar sind. 

Die aus Bohl kommende Arbeitsgemeinschaft stellte einen „Naschmarkt aus ihrem Koffer“ vor – wie es Csilla Merkler-Erb, Bianka Faluhelyi, Anita Kerner und Anita Müller formulierten. Sie zeigten auch außerschulische Orte zum Volkskundeunterricht wie zum Beispiel Volkskunde- und Sprachcamp oder Schüleraustauschprogramme. Auch sie bearbeiten die Feste und bringen den Schülern örtliche Traditionen bei.  Zu der Bearbeitung der Themen zeigten sie ihre selbst oder mit den Schülern angefertigten Materialien. Der Leitfaden ihrer Arbeit ist, wie man der Vergangenheit ein neues Gesicht geben kann. 

Die Lehrerinnen zeigten in einem Kurzfilm ihre Schule und den Schulhof. Da können die Schüler selbstständig zu Informationen, Kenntnissen kommen, alte Werkzeuge anfassen oder damit auch spielen. Die Dekoration der Schule zeigt ebenfalls, dass die Umgebung außerhalb der Stunde Wissen vermitteln kann. Auch das Tanzen hat eine bedeutende Rolle in der Schule und gehört eng zur Identitätsbildung. Musik, Trachtenkleider, Tanz hängen eng miteinander zusammen und bilden einen organischen Teil des Schullebens.

Die Präsentationen eines erlebnisreichen Volkskundeunterrichts hatte einen riesigen Erfolg unter den Teilnehmern. Sie konnten anwendbare Ideen mitnehmen, und auch ihr Lust und Motivation zum Volkskundeunterricht kam auf ein höheres Niveau.   

Für die Träger und Leiter der Einrichtungen ist es wichtig, dass sie immer auf dem neuesten Stand sind, deshalb standen in dieser Sektion die Gesetzesänderungen bezüglich der Rechtsverhältnisse in den Bildungseinrichtungen im Mittelpunkt. Die Deutung des neuen Gesetzes über die Laufbahn der Pädagogen sowie die Durchführungsverordnung wurden von Dr. Gabriella Dávid behandelt. In ihrem Vortrag berichtete sie über die wichtigsten Veränderungen in den Schulen und Kindergärten, über Sonderfälle, die beim UMZ als Fragen eingetroffen sind, aber auch über Themen, die die Übergangszeit betreffen.  

Die Teilnehmer konnten bereits während des Vortrags Fragen stellen, sowie ihre Meinungen äußern, auch in den Pausen entstand auch eine rege Diskussion. 

Der zweite Referent, Thomas Kőrösi, ist beim UMZ für Immobilienverwaltung zuständig und berichtete über seine Erfahrungen bei Besuchen in Schulen und Kindergärten. Als neue Fachkraft des Methodischen Zentrums erfasst er den Zustand der Einrichtungen: die inneren und äußeren Mängel vom Keller bis zum Dachboden, vom Gebäude bis zum Hof. Er machte die Träger und Leiter der Institutionen auf ihre Anmelde- und Prüfungspflichten, auf die häufigsten Problemfälle bei der Gültigkeitsdauer der technischen Geräte in den Gebäuden sowie bei Renovierungen aufmerksam. 

In einem sehr aufschlussreichen Vortrag behandelte Katalin Győri-Meiszter die gute Praxis der Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Trägern und anderen Partnern in Bohl. Sie stellte kurz die Trägerselbstverwaltung und die Institutionen vor, schilderte die Lage in der Stadt, sprach über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden, betonte, wie wichtig ein guter und bewusster Kontakt zur örtlichen Selbstverwaltung und zum Gemeindeamt ist. Das Thema kam ganz besonders bei den Trägern gut an, viele betonten nachher in Gesprächen, dass sie gute Ideen gesammelt hätten. 

Als Ausklang des Tages stellte Dr. Gabriella Dávid eine neue akkreditierte Fortbildung im Angebot des UMZ vor: Konfliktmanagement, Problemlösung und Kommunikation. Die Referentin bot den Institutionen und den Selbstverwaltungen ein Training mit etwas Theorie und vielen praktischen Übungen an. Die Fortbildung ist geeignet um Konflikte mit Kindern, Eltern aber auch im Pädagogenkollegium zu schlichten.

Während des Programms bot der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler seine Publikationen an. Sowohl Pädagogen, als auch die Vertreter der Gemeinden wählten gerne Gedichts- und Märchenbücher von ungarndeutschen Autoren, die sie später für ihre Arbeit verwenden können. 

Nach den Vorträgen und beim Mittagessen bildeten sich kleinere Gruppen, die das Gehörte diskutierten, die Leute sprachen auch die Referenten an. Aus den Rückmeldungen ist eindeutig, dass die Teilnehmer die Vorträge und Workshops für informativ und nützlich halten.

Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unterstützt.

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