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Die Ambitionen eines Pfarrers im 18. Jahrhundert

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Die Initiative des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums und Bibliothek (Zentrum), um jungen Forschern, die mit dem Otto-Heinek-Preis ausgezeichnet worden sind, die Möglichkeit zu geben, eine kleine Kostprobe ihrer Dissertation und ihrer aktuellen Forschung zu präsentieren, wurde fortgesetzt.

Am 10. April war Dr. Bence Ament-Kovács Gast der Reihe Zentrum-Programme im HdU. Der Wissenschaftler wurde 2024 mit dem Otto-Heinek-Preis für ungarndeutsche Forscher ausgezeichnet bzw. erhielt bereits 2016 den Junior-Prima-Preis. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historisch-Ethnographischen Abteilung des Instituts für Ethnologie am Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. 2023 hat er seine Dissertation mit dem Titel Uradalom, plébánia, faluközösség. Történeti néprajzi dimenziók a 18. századi Dél-Dunántúlon (Herrschaft, Pfarrei, Dorfgemeinschaft – Historisch-ethnographische Dimensionen in Südtransdanubien im 18. Jahrhundert) mit summa cum laude verteidigt. Ein kurzer Auszug aus dieser Arbeit wurde an diesem Aprilabend im Haus der Ungarndeutschen vorgestellt.

Die Begeisterung von Dr. Bence Ament-Kovács für sein Thema fesselte alle Teilnehmer von Anfang an. Das untersuchte Gebiet, Sagetal – Sarasch – Berien – Jink – Kalas, ist für ihn auch aus familiären Gründen wichtig, da seine Vorfahren aus Berien stammen, und er viele Kindheitserinnerungen an die in Hedjeß verbrachten Sommer hat. In der ersten Hälfte seines Vortrags konzentrierte er sich auf die Mercy-Apponyi-Herrschaft. Wir erfuhren über die Religionszugehörigkeit der Dörfer der Gegend und den Einfluss bestimmter Kirchen auf die Menschen, die dort ansässig waren. Die hier lebenden Menschen waren beispielsweise durch eine Doppelbesteuerung belastet, da nicht nur die römisch-katholische, sondern auch die evangelische Kirche unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit Steuern für sie erhob.

Der zweite Teil des Vortrags fokussierte auf eine Fallstudie, die auf den Aufzeichnungen des Pfarrers Michael Winkler basierte und beschrieb, wie er versuchte, seine Gemeindemitglieder zu bekehren. Er leistete in den Pfarreien eine sehr gründliche Arbeit. Er nahm nicht nur eine erzieherische und leitende Rolle in seinem Beruf ein, sondern kümmerte sich auch um das individuelle und familiäre Schicksal der Menschen. Er zeichnete die Stammbäume der Familien auf und ermittelte so auch, inwieweit sich die einfachen Menschen des 18. Jahrhunderts ihrer eigenen Abstammung bewusst waren. Es gab viele lustige Geschichten darüber, wie er versuchte, die jungen Leute, ja das ganze Dorf, durch Predigten und manchmal Verbote zu kontrollieren, wenn sie z. B. nicht zum Fest des Kirchenpatrons erschienen waren. Bei einem solchen Fall wurde die Kirmes der Kirche, die ursprünglich in Sagetal stattgefunden hätte, nach Berien verlegt, so dass die Dorfbewohner gezwungen waren, am Morgen einen 4-5 km langen Fußmarsch zu unternehmen.

Die  Menschen im 18. Jahrhundert konnten durch ihren Glauben belehrt und eingeschüchtert werden. Dies wurde von Peter Krémer aus Sagetal auch bestätigt, der eingescannte Seiten eines über 300 Jahre alten religiösen Buches mitbrachte. Es wurde klar, dass es das Inferno war, das die Menschen früher am meisten fürchteten und mit dem sie die Kinder verschreckten: die abschreckenden Illustrationen waren nämlich am meisten abgenutzt.

Fanni Elekes

Foto: Ludwig Grund

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Organisator:
Ungarndeutsches Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek

Förderer der Veranstaltung:
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Ministerpräsidentenamt über den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter (NKUL-KP-1-2024/3-000590)

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