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180 Delegierte autochthoner nationaler Minderheiten, Nationalitäten und Sprachgemeinschaften aus rund 30 Ländern tauschten sich vom 19. bis 22. September über aktuelle Entwicklungen in den europäischen Minderheitengemeinschaften aus. Gastgeber des 68. FUEN-Kongresses war die Dachorganisation der Nordfriesen „Friesenrat Sektion Nord“, als Tagungsort diente das Husumhus im Herzen der malerischen Altstadt von Husum/Hüsem an der Nordsee. Im Rahmen der Veranstaltung beging die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten ihr 75. Gründungsjubiläum. Politisches Engagement sei das Rückgrat einer funktionierenden Demokratie, das enge Zusammenleben von Minderheiten und Mehrheitsbevölkerung im deutsch-dänischen Grenzland sei ein Beweis dafür, dass Dialog und gegenseitiger Respekt die Grundlage für ein friedliches Miteinander bilden, hieß es in den Eröffnungsreden.
Wie geht es weiter mit den Minderheitenrechten in der Europäischen Union? Und wo möchten wir im Jahr 2099 stehen? Dies waren nur zwei der zentralen Fragen, die am zweiten Kongresstag diskutiert wurden. Die zweite Hälfte des Tages stand im Zeichen der sechs FUEN-Arbeitsgemeinschaften, die sich an verschiedenen Orten in Nordfriesland zu internen Arbeitssitzungen trafen sowie auch Ausflüge in die nähere Umgebung unternahmen. Abgerundet wurde der zweite Tag mit einem Minderheitenmarkt im Husumhus, wobei der Ungarnstand mit Salamis der Slowaken, Rumänen und Deutschen bzw. Getränken der Ruthenen besonders viele Besucher anlockte.
In der Hauptresolution der Delegiertenversammlung heißt es: „Die Situation mehrerer autochthoner nationaler Minderheiten weltweit und insbesondere in Europa verschlechtert sich, und der Minderheitenschutz nimmt bedenklich ab.
Dies war die wichtigste Schlussfolgerung der internationalen Expertenkonferenz, die von der FUEN am 3. und 4. März in Brüssel organisiert wurde. Die Konferenz empfahl der FUEN, sich für einen umfassenden EU-Rechtsrahmen mit klaren Schutzstandards einzusetzen, um die Rechte autochthoner nationaler Minderheiten, einschließlich ihrer Kultur, Sprache und Identität, wirksam zu schützen und zu fördern sowie ein neues Kooperationsforum für zivilgesellschaftliche Organisationen zu gründen, das sich auf Minderheitenrechte konzentriert.“
Die EUROPEADA 2028 wird im Friaul, im Nordosten Italiens, ausgerichtet. Der FUEN-Kongress 2025 wird in Südtirol (Italien) stattfinden.
Am Kongress nahmen ungarndeutscherseits LdU-Vorsitzende Ibolya Hock-Englender, FUEN-Vizepräsidentin Olivia Schubert und Ágnes Sudár, stellvertretende Leiterin der LdU-Geschäftsstelle, teil. NZ-Chefredakteur Johann Schuth konnte in einer Gesprächsrunde kurz die Situation der Ungarndeutschen vor und nach der Wende beleuchten.
Erschienen in: Neue Zeitung 39/2024