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Das Ungarndeutsche Pädagogische und Methodische Zentrum (UMZ) hat am 10. und 11. Oktober 2024 in Sopron/Ödenburg und in Budapest je eine Fortbildung für Studenten, Kindergartenpädagogen sowie Grundschullehrer der Unterstufe einen Workshop mit dem Titel „Zur Bedeutung des Raums in der kindheitspädagogischen Praxis” unter der Leitung von Dr. Ilona Bachmann, Dozentin der DIPLOMA Hochschule Fachbereich Frühpädagogik und Kindheitspädagogik, veranstaltet.
Was spüren wir, wenn wir in eine Kathedrale, ein Kaufhaus oder ein Fußballstadion besuchen? Wie fühlen sich unsere Kinder in den Räumen unserer Schulen oder Kindergärten? Sind die Räume angemessen, oder sollten wir was daran ändern? Sind wir damit zufrieden, was wir haben, oder sollen wir versuchen, anregende, kindgerechte Innen- und Außenräume zu schaffen, wo Kinder sich frei bewegen können? Sollen uns bewusst eingerichtete Räume anregen, Aufgaben geben, inspirieren, oder sollen pädagogische Fachkräfte das tun?
Viele zum Nachdenken anregende Fragen wurden von den Teilnehmern in Ödenburg und Budapest aufgeworfen. Die Referentin, Dr. Ilona Bachmann, konzentrierte sich in den beiden Fortbildungen darauf, mit den Teilnehmern über die Bedeutung dieser reformpädagogischen Theorie zu diskutieren und gab viele nützliche Ratschläge, die in der täglichen Praxis erfolgreich angewendet werden können.
Wir selbst sind auch in verschiedenen Räumlichkeiten aufgewachsen. Es ist uns oft gar nicht bewusst, welche Spuren diese erlebte Umgebung in uns hinterlassen hat, wie diese unseren Lebensweg geprägt hat. Die Wahrnehmungserfahrung ist für das spätere Leben prägend, deshalb ist es unabdingbar, den Kindern eine Umwelt zu bieten, die ihre Lust am Wahrnehmen unterstützt.
Schon die Reformpädagogen beschäftigten sich mit dem Konzept des Raumes, man denke nur an das Detail der bodentiefen Fenster in der Reggio-Pädagogik. Wenn Kinder wenig Möglichkeiten zum Blick in die Ferne haben, kann das Auge sich auch nicht entsprechend entwickeln.
Wir sollen den Kindern Räume schaffen, die anregen, zur Tätigkeit, zum Fragen und zum Forschen einladen, aber auch Rückzugsmöglichkeiten anbieten und Gemeinwesen prägen.
Anhand von Kurzfilmen visualisierte uns die Referentin die Zukunft: Raumkonzepte von Schilling, wo Innenräume im Team von Pädagogen, Eltern, Fachmännern und Kindern geplant und gebaut werden, oder der Waldkindergarten, wo die Natur unser Lehrmeister ist, bzw. wie man den Kleinen Sinneserfahrungen oder Spielerfahrungen anbieten sollte.
Wir haben die Freiheit, ein außergewöhnliches Raumkonzept im Gedanken zu planen, aber manchmal zählt der erste kleine Schritt, den man auf dem weiten Weg tut, schon viel! Andere begeistern, Hilfe holen, Ideen umsetzen, so könnte man mit der Änderung anfangen.
Der Satz von Maria Montessori könnte da als Motto stehen: Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen!
Die Fortbildung wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus und das Amt des Ministerpräsidenten freundlicherweise unterstützt.
Das UMZ-Team