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Bereits zum dritten Mal fand das schwäbische Mundarttreffen in Nadwar Ret‘ wi tr ham! statt. Hauptziel der Veranstaltung ist es, die in Ungarn noch existierenden und verwendeten deutschen Dialekte vorzustellen und an die jüngeren Generationen weiterzugeben. 2022 war das Thema Weinlese und Weinherstellung, 2023 das traditionelle Schweineschlachten, und heuer wurde anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Ansiedlung der deutschen Ahnen in Nadwar der Themenkreis Ansiedlung und Ulmer Schachtel behandelt.

Erneut haben wir Referenten aus mehreren Gemeinden eingeladen. Aus unserer unmittelbaren Umgebung haben wir die Dörfer der Schwäbischen Ecke, Hajosch und Tschasartet, sowie aus dem Komitat noch Waschkut eingeladen. Aus Moor kehren regelmäßige Gäste ein. Am 16. November begann die Veranstaltung um 10 Uhr und umfasste 8 Vorträge am Vormittag, gefolgt von einem längeren Vortrag nach dem Mittagessen.
László Leirer, der Ideengeber der Veranstaltung, begrüßte die Gäste und stellte die Initiative vor. Ihm folgte eine Filmvorführung von Diethard Bayer, der im August mit einem kleinen Team in einer nachgebauten Ulmer Schachtel aus Deutschland nach Baje gereist war. Eine Sage über die Besiedlung von Hajosch, Tschasartet und Nadwar wurde von Maria Schőn im Hajoscher Dialekt erzählt. Maria Bárth und Theresia Jónás erzählten über die Essgewohnheiten im Tschasarteter Dialekt. Andrea Knoll-Bakonyi hielt einen Vortrag über die ersten Nadwarer deutschen Siedler in der Nadwarer Mundart. Hans Knipf trug ein Schweinefleisch-Gedicht im Garaer Dialekt vor und erfreute uns mit einem Mundartlied bzw. Knopfharmonikaspiel. Dr. Sara Schauer sprach über ihre Erfahrungen bei der Zusammenstellung des Nadwarer Mundartwörterbuches. Der Vormittag endete mit einem Referat von Zsuzsanna Nagy-Sziegl über das örtliche schwäbische Reimbuch und die Verwendung der Mundart in der Schule.
Am Nachmittag stellte Robert Becker sein Märchenbuch Ti Hausschlange vor, das in der Mundart von Surgetin geschrieben ist. Wir haben diese Buchpräsentation als Vorbereitung für unser nächstes Treffen im Jahre 2025 gewählt, da wir planen, ein Kapitel des Buches in mehrere Dialekte zu übersetzen.
Als Begleitveranstaltung waren zwei Ausstellungen der Schüler für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Beiträge zum Malwettbewerb Geliebtes Nadwar zeigten schwäbische Züge des Dorfes. In der Ausstellung Was brachten unsere Ahnen mit? stellten die Schüler die Tugenden und Eigenschaften vor, die unsere Vorfahren mitbrachten und bewahrten.
Während der Veranstaltung konnten die jüngsten Kinder und Schüler in der Kinderecke im Klubraum basteln.
Wir danken den Organisatoren, Pädagogen und Schülern für ihre Arbeit, wodurch eine erfolgreiche Veranstaltung zustande kommen konnte. Wir bedanken uns bei den zahlreichen Zuschauern für ihr Interesse.
Wir möchten auch dem Ministerpräsidentenamt für die Unterstützung NKUL-KP-1-2024/2-000156 danken, die es der deutschen Selbstverwaltung ermöglicht hat, das Programm durchzuführen.
Andrea Knoll-Bakonyi