Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie einen Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite
Dank eines Zuschusses des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) hatten wir, das Team des Vereins für Ungarndeutsche Kinder (VUK), Ende 2024 die Möglichkeit, in ganz Ungarn Kinderecken, d. h. ein kulturelles deutsch- oder zweisprachiges Kulturprogramm, zusammen mit einer Bastelstunde für ungarndeutsche Kinder in Adventsstimmung anzubieten.
Für die Organisation und Vorbereitungsarbeiten standen uns nur einige Wochen zur Verfügung. Letztlich entschlossen wir uns, die Programme in Budapest im 16. Bezirk, in Wesprim/Veszprém (Dózsa-György-Grundschule) und in Fünfkirchen/Pécs (Innenstädtische Grundschule, Grundschulkinder bzw. Kindergartengruppen des Valeria-Koch-Bildungszentrums) abzuwickeln.
In Fünfkirchen gab es mehrere Varianten: Die Schüler des Valeria-Koch-Schülerwohnheims haben eine kleine Weihnachtsvorstellung für die Kinder zwischen 6 und 12 Jahren vorgeführt, danach wurden in der Bastelstunde von Norbert Trinter kleine aber attraktive Schmuckstücke für den Weihnachtsbaum angefertigt. Die Teilnehmer waren begeistert und genossen nicht nur das Spiel der „Großen”, sondern konnten ihre Kreativität in der Bastelstunde ausleben. Es wurden viele Prachtstücke angefertigt.
Für die Kleinkinder drehte sich alles um das Backen. Hierzu erhielten wir eine Einladung in das Lenau Haus, wo die Veranstaltung stattfand. Die fleißigen Kindergärtnerinnen des Valeria-Koch-Bildungszentrums haben im Voraus den Teig geknetet und ihn für das Ausstechen und Schmücken vorbereitet. Die Kinder erwarteten Nudelbrett, Teigrolle und Backformen, weiterhin Mohn, Rosinen, Kranbeeren und Sesam zum Verzieren. Natürlich waren auch die Eltern dabei, die an der Arbeit genauso begeistert teilnahmen, wie der Nachwuchs. Zuletzt kam alles in die Röhre und konnte später verzehrt werden. Zwischendurch hat die ungarndeutsche Schauspielerin Ildikó Frank in ihrer Aufführung „Weihnachtsbäckerei” u. a. alle Zutaten, das beliebte Lied „In der Weihnachtsbäckerei” und die Abenteuer des Lebkuchenmanns den Zuschauern vorgestellt. Für fast drei Stunden sind alle mit Vergnügen in die Welt der Weihnachtsplätzchen und Lebkuchen eingetaucht.




Die nächste Station waren die Aufführungen des Zaubermusik-Ensembles in der Innenstädtischen Grundschule, wo pro Jahrgang von drei Klassen zwei Deutsch als Fremdsprache lernen. Die stellvertretende Direktorin, Györgyi Rittinger, war sehr über die Teilnahmemöglichkeit an der „Kinderecke im Advent” erfreut. Am 7. Dezember war es so weit, die Schüler aus der 1. und 3. Klasse bzw. die aus der 2. und 4. Klasse, sogar noch SchülerInnen aus höheren Klassenstufen nahmen an den interaktiven musikalischen Adventsvorstellungen teil. Sie haben im Märchen der alten Oma Lisa beigestanden und ihr bei den Vorbereitungen für Weihnachten aktiv geholfen: Holz gehackt, das Haus geputzt, Nüsse geknackt und Lebkuchen gebacken. Auch der ersehnte Schnee wurde im Tanz der Schneeflocken, beim Schneemannbauen und in einer Schneeballschlacht veranschaulicht – in Fünfkirchen gab es dann tatsächlich weiße Weihnachten.


Die Schüler der Dózsa-Grundschule in Wesprim/Veszprém konnten an einem Mittwochnachmittag am Programm teilnehmen. Die Direktorin für die Unterstufe, Judit Lenkei und Deutschlehrerin Zsuzsanna Horog freuten sich sehr über die Möglichkeit, die Kinder an einem Kulturprogramm in deutscher Sprache teilhaben zu lassen. Die interaktive, zweisprachige Theatervorstellung des Dramapädagogen Ede Figura und seiner Kollegin machte sowohl den Kindern, als auch den Erwachsenen einen riesengroßen Spaß. Die fast 60 SchülerInnen nahmen aktiv mit Singen und Theaterspielen an der Produktion teil. Die Bremer Stadtmusikanten wurden wahrhaft ins Leben gerufen. Das ganze Schulgebäude hallte vor lautem Lachen.




Die Bastelstunde bot danach eine Gelegenheit, die Kreativität der Kinder hervorzurufen und sich in der Adventszeit auf Weihnachten vorzubereiten. Die Schüler konnten an verschiedenen Stationen ihre eigene Weihnachtsdekoration zusammenstellen oder anfertigen. Am Ende der Bastelstunde entstanden Engel, Zuckerstangen, Weihnachtsbaumdeko und die beliebteste von allen Möglichkeiten: verzierte Stofftaschen. Müde, aber sehr glückliche Kinder verabschiedeten sich an diesem Nachmittag von uns.
In Budapest, im 16. Bezirk gab unserer Kinderecke das Zentrum für lokale Geschichte und Erinnerung in der Gartenstadt (Kertvárosi Helytörténeti és Emlékezet Központ) ein Zuhause. Ildikó Péteri, die Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung im 16. Bezirk war über die Möglichkeit einer solchen Kinderecke sehr erfreut und unterstützte unsere Vorbereitungen. Im wunderschönen alten Schlossgebäude mit einer ortsgeschichtlichen Ausstellung trafen sich SchülerInnen aus zwei Grundschulen der Umgebung.
Es kamen mehr als 30 Schüler aus der Táncsics-Mihály-Grundschule (16. Bezirk) und der Mátyás-Király-Grundschule (Tschemer/Csömör) zu unserem Programm. Die Schauspielerin Krisztina Tóth (Álomzug Társulás) faszinierte die Kinder mit ihren Puppen und der Geschichte über den Zauberfisch. Sie zauberte mit den Requisiten und der Rahmengeschichte ein komplett ungarndeutsches Umfeld. Die zweisprachige Vorstellung bleibt bestimmt lange in Erinnerung der Kinder.



Nach dem kulturellen Teil des Nachmittags machten sich alle an die Arbeit. Es wurde fleißig gemalt, geschnitten und geklebt. Die Kreativität der Kinder überraschte sogar die Lehrerinnen, die an der Bastelstunde teilnahmen. Wunderschöne Postkarten mit deutschem Text wurden an die Eltern adressiert, leuchtende Lebkuchenhäuser entstanden aus Papier, aber auch hier war es ein Hit, eine eigene Stofftasche zu gestalten. Die Kinder und Pädagogen fuhren mit schönen Erlebnissen und mit Hoffnung auf weitere ähnliche Programmmöglichkeiten nach Hause.
Herzlichen Dank für die Unterstützung und Ermöglichung der Programme an das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, vertreten durch das Haus des Deutschen Ostens (HDO).
VUK