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Letztes Jahr hatten die Siebenbürgen Sachsen die Möglichkeit, die Ungarndeutschen kennenzulernen. Das Programm unterstützte das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) finanziell. Zwischen dem 24. und 27. Oktober 2024 konnten 18 DeutschlehrerInnen die Gastfreundschaft der Ungarndeutschen genießen.
Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) stellte gemeinsam mit dem Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrum (UMZ) ein sehr reichhaltiges Programm zusammen. Im Mittelpunkt des Programms standen das Kennenlernen der LdU und des UMZ, Besuch der ungarndeutschen Bildungseinrichtungen sowie Teilnahme an traditionspflegenden Tätigkeiten. Es handelten sich dabei auch um Vorträge, in deren Rahmen über die Verwaltung der Ungarndeutschen bzw. die Bildungsstrategie Informationen mitgeteilt wurden.
Den ersten Tag verbrachten die Gäste in Werischwar/Pilisvörösvár. Sie erhielten einen Überblick über das ungarndeutsche Bildungswesen, verbunden mit Institutionsbesuchen. Die Kindergartenpädagogen konnten dem Nationalitätenkindergarten einen Besuch abstatten und in die zweisprachige Erziehung des Kindergartens einen Einblick gewinnen. Die Lehrer bekamen eine Auswahl von verschiedenen Unterrichtsstunden im Friedrich-Schiller-Gymnasium. Sie konnten wählen, an welchen Stunden sie Erfahrungen sammeln möchten. Die beiden Gruppen versammelten sich später in der Nationalitätengrundschule, wo zum Fach Volkskunde das Projekt Zeitlinie vorgestellt wurde. Die Arbeit in den Institutionen schätzten die Gäste sehr hoch und fanden sie sehr beeindruckend und lehrreich.
Am Nachmittag wurde die Schwäbische Ecke besucht, in der die Gäste von Ibolya Sax, der Vorsitzenden der örtlichen deutschen Selbstverwaltung, empfangen wurden. Sie lernten die Geschichte von Werischwar kennen und konnten die originale Einrichtung des Hauses besichtigen. Bei sehr vielen ausgestellten Möbelstücken und Gegenständen hörte man die Ausdrücke der Freude: „das kenne ich“, „das hatte auch meine Großmutter“. Die Stimmung war sehr locker, sogar lustig. Dann kam einer der Höhepunkte des Besuches: das gemeinsame Backen von Fleesl (Allerheiligenstriezel). Alle nahmen mit Begeisterung an der Arbeit teil und verzehrten nachher die selbst geflochtenen und frisch gebackenen Fleesl.
Am nächsten Tag besuchten die Gäste die Péter Pázmány Katholische Universität und hörten sich mit großem Interesse den Vortrag von Dozentin Dr. Márta Juhász über die Lehrerausbildung an. So bekamen sie einen vollen Überblick über das ungarndeutsche Bildungswesen. Wenn man in Gran/Esztergom ist, sollte man den Besuch in der Basilika nicht verpassen. Mit Führung bewunderten sie die größte katholische Kirche Ungarns.
Noch an diesem Tag besuchten die Gäste die Grundschule in Tarian/Tarján, in der neben der Besichtigung der Schule und der Aufführung der Schüler auch eine Diskussion über didaktische, methodische Erfahrungen geführt wurde.
Das Kennenlernen des ungarndeutschen Lehrpfades war für die Gäste eine für sie unbekannte Neuigkeit. Mit Interesse hörten sie, aus welchem Zweck dieser erstellt wurde und wie der thematische Leitfaden des Lehrpfades im Unterricht verwendet werden kann. Auch das Treffen mit den ungarndeutschen Vereinen war erlebnisvoll. Es wurde ein fachlicher Erfahrungsaustausch geführt, in dem die Situation des anderen vorgestellt wurde.
Am letzten Tag genossen die Lehrer das wunderbare Panorama und die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt von einem Schiff aus. Zuletzt erhielten sie auch Informationen über das ungarndeutsche Wochenblatt Neue Zeitung und das Ungarndeutsche Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek (Zentrum) im Haus der Ungarndeutschen.
Die Gäste waren sehr zufrieden mit dem Programm und im Evaluationsbogen drückten sie diese auch t aus:
„Ich finde, Sie leisten eine tolle Arbeit für die ungarndeutschen Kinder. Man sieht, dass dahinter viel Arbeit steckt. Vielen Dank für die Möglichkeit, dabei sein zu dürfen!”
„Es hat mir sehr gut gefallen, dass die Schüler neben der deutschen Sprache auch über die Sitten und Bräuche in der Schule lernen. Den TrachtTag finde ich sehr toll, ist eine super Idee. Danke für den Einblick in eure Arbeit!”
„Ein riesengroßes DANKESCHÖN für die Chance, bei einer solch perfekt organisierten Studienreise mitmachen zu dürfen, und meine große Hochachtung für alles, was in Ihrem Land gemacht wird, um die deutsche Sprache zu pflegen und zu bewahren. Danke für die große Herzlichkeit uns gegenüber, wir nehmen viel Motivation und viel Tatendrang und interessante Erfahrungen mit und die Reise hat uns als Gruppe sehr zusammengeschweißt. Wir bewundern Ihren Zusammenhalt und Ihre Gemeinschaft.”
Nach solchen Rückmeldungen können die Organisatoren auf ihre Arbeit stolz sein und den Kontakt in der Zukunft aufrechterhalten.
Das UMZ-Team