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Zwei Stimmen, eine Welt

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Die Aprilveranstaltung des Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrums und  Bibliothek (Zentrum) lud alle Interessierten zu einer besonderen literarischen Reise ein: Im Mittelpunkt standen das Leben und Werk zweier bedeutender rumäniendeutscher Autoren – Edith Ottschofski und Hellmut Seiler. Dank ihnen konnte auch der Bestand unserer Bibliothek um mehrere ihrer Werke erweitert werden – zwei von diesen möchten wir unseren Lesern nun vorstellen.

Edith Ottschofski wurde 1964 in Temeswar geboren, 1990 emigrierte sie nach Deutschland und lebt heute in Berlin. In ihren Gedichten tritt die Schwere des Daseins – Heimatverlust, familiäre Verluste – unausweichlich und schmerzhaft zutage. Dennoch schafft die Leichtigkeit ihrer Dichtung einen Ausgleich: Das Wechselspiel von Melancholie und sprachlichem Humor verleiht ihren Texten einen einzigartigen Rhythmus.

Ihr Gedichtband „im wohlklang unverhohlen“, illustriert mit Grafiken von Ilse Hehn, ist ein besonders gelungenes Beispiel für diese Dualität. Die schmerzliche Offenheit der Verse berührt zunächst tief, bevor sie eine melancholische Grundstimmung hervorruft. Das Buch eröffnet eine sehr persönliche, intime Welt: Kindheitserinnerungen, besondere Momente aus dem Leben, und die Hoffnung auf Neuanfang kehren immer wieder in den Gedichten zurück. Der Band ist in acht Kapitel gegliedert, die als thematische Einheiten fungieren. So thematisiert z. B. das Kapitel freimat die Verschmelzung der Begriffe Freiheit und Heimat und macht deren emotionale Verflechtung greifbar. Im Kapitel fernweh treten wiederum Momente des Naturerlebens in den Vordergrund, gefiltert durch die persönliche Perspektive der Autorin – diese Gedichte rufen mit scharfer Beobachtung die Sehnsucht nach Ferne und ihre Beziehung zur Welt hervor.
„Im Moment der Lektüre findet der Leser in der Melancholie der Verse für die Unbehaustheit der eigenen Gefühle eine Heimat.“, meint Brigitte Heyman, Professorin am Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin, über den Gedichtband.

Hellmut Seiler wurde in Reps geboren und studierte Germanistik und Anglistik. In seinem Leben musste er sich mehrfach mit Zensur auseinandersetzen: Zwischen 1985 und 1988 hatte er in Rumänien Schreib- und Veröffentlichungsverbot. Seit 1988 lebt er in Deutschland, wo er ein vielfältiges literarisches Werk geschaffen hat. Neben seiner Lyrik sind auch seine Aphorismen, Glossen und Übersetzungen von großer Bedeutung – seine Gedichte wurden unter anderem ins Ungarische, Griechische, Französische und Tschechische übersetzt. Seine Arbeiten wurden mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Seilers Texte sind geprägt durch Gesellschaftskritik, Sarkasmus, feinen Humor und die Inspiration durch Alltagserfahrungen. Gleichzeitig zeichnet sich seine Dichtung durch eine persönliche, emotionale Tiefe aus – sie erinnert daran, dass das Verstehen der Vergangenheit unerlässlich für das Erleben der Gegenwart ist.

Sein Gedichtband Aufhebung der Schwerkraft verweist nicht nur mit dem Titel, sondern auch inhaltlich auf die befreiende Kraft der Literatur. Die Illustrationen stammen aus Éva Seiler-Iszlais Sammlung Variationen zum Thema Schwerelosigkeit und ergänzen die vermittelten Gedanken auf visuell eindrucksvolle Weise. Einige der Gedichte führen die Leser zurück in den sozialistischen Alltag, zeichnen ein authentisches Bild der damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse und der Rolle des Einzelnen. In den längeren, erzählerischen Gedichten rücken Geschichte und Erinnerung ins Zentrum – wie etwa im Gedicht Mein Großvater III, das das Leben des Großvaters des Autors sowie ihre enge, wenn auch kurze Beziehung schildert.

Beiden Autoren sind die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität und die Rückbesinnung auf die Vergangenheit gemeinsam. Dennoch nähern sie sich der Welt mit unterschiedlichen Tonarten und literarischen Mitteln. Ihre Gedichtbände empfehlen wir allen, die ihren Blick auf die Literatur der deutschen Minderheiten erweitern möchten.

Edith Ottschofski: im wohlklang unverhohlen – Gedichte, Mit bildnerischen Arbeiten von Ilse Hehn („leplezetlen hangzásban” – Versek, Ilse Hehn grafikájával)
Ludwigsburg: Pop, 2018
108 oldal
Nyelv: német

Hellmut Seiler: Aufhebung der Schwerkraft („A gravitáció feloldása”)
Berlin: Edition Noack & Block in der Frank & Timme GmbH, 2023
141 oldal
Nyelv: német

Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek – wenn nichts weiteres Angegeben – nur zur Leihe zugänglich.Weitere Informationen: info@bibliothek.hu
Webseite: www.bibliothek.hu

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