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Die Ungarndeutsche Nationaliätenselbstverwaltung Sankt Martin/Szigetszentmárton organisiert für die Achtklässler seit 2020 jedes Jahr die Programmreihe „Schwäbische Abenteuer“. Unser Ziel ist damit, den Kindern in ihrem letzten Schuljahr in der Sankt Martiner Grundschule spannende und immersive Erlebnisse zu bieten, damit sie nie vergessen, dass sie eine ungarndeutsche Nationalitätenschule besucht haben.
In unserem Dorf gibt es keine Mittelschule, deshalb haben wir mit diesem Projekt die letzte Gelegenheit, unser Wissen und unsere Erfahrungen an das breitere Kinderpublikum zu vermitteln. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe können wir ihr Interesse an unsere Kulturgruppen und Vereine wecken, und wir möchten sie dazu anregen, die ungarndeutsche Kultur in der Gemeinde weiter zu pflegen.
Die Abenteuer waren auch diesmal abwechslungsreich und vielseitig: Wir stellten den Schülern unser Liederbuch von Josef Ligeti vor, und wir sangen auch gemeinsam, wobei uns einige Mitglieder des Chores halfen.
Der Waggon ist ein wichtiges Denkmal in unserer Siedlung. Hier unterhielten wir uns über die Vertreibung und die Verschleppung der Ungarndeutschen. Der Waggon wird dieses Jahr erneut, und wir werden darin eine Ausstellung über die Geschichte von Sankt Martin einrichten. An einer weiteren Beschäftigung lasen wir auch Geschichten aus dem Buch „Lebenserinnerungen des Deportierten Georg Lerner“ (bearbeitet von Erika Schreiner) vor und besprachen diese.
Am 10. Mai organisierten wir für die Klasse einen Ungarndeutschen Abschlussball. Das war eines der wichtigsten Momente unserer Abenteuer. Die Schüler führten den Schön Walzer vor, den ihnen Monika Rierpl und Miklós Loór im Laufe des Jahres beigebracht hatten. Im Rahmen des Balls haben unsere vier weitere jüngere Kindertanzgruppe die Möglichkeit, sich vorzustellen. Diese Feierlichkeit ist unter den Eltern sehr beliebt, deshalb bietet sie uns eine sehr günstige Gelegenheit, unsere Nationalitätenkultur den Familien, die vor Kurzem in unser Dorf gezogen sind, näherzubringen und bekannt zu machen.
Das letzte Abenteuer war die Ulmer-Schachtel-Gedenktour am 16. Juni, auf die die Jugendlichen schon sehr gespannt gewartet haben. Dieses Jahr fuhren wir an der Donau nach Wetsch/Szigetbecse. Agnes Deminger zeigte uns vor Ort die Sehenswürdigkeiten des ungarndeutschen Dorfes, und dabei erzählte sie uns sehr viele spannende Geschichten. Wir besuchten auch die Kirche, in der sich eine alte deutsche Wandinschrift befindet, worauf die Wetscher sehr stolz sind.





„Schwäbische Abenteuer“ ist sowohl unter den Kindern als auch unter den Lehrern ein sehr beliebtes Projekt. Ich hoffe, dass wir es für die Achtklässler noch viele Jahre organisieren können.
Erika Rierpl
Fotos: Erika und Monika Rierpl