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„Mein Vater war der Meinung, dass wir keine Sünden begangen haben, dass man uns völlig ungerecht ausgesiedelt hat“

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Otto Heineks Gedenkrede in der Wuderscher Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk am 19. Januar 2016, an der Vertreibungs-Gedenkveranstaltung

„Mein Vater war der Meinung, dass wir keine Sünden begangen haben, dass man uns völlig ungerecht ausgesiedelt hat. Und mein Vater war der Meinung, dass wir Ungarn sind und alles, was wir haben, hier ist. Wir gehen nach Hause, weil wir hierher gehören. Er war der Meinung, dass das seine Heimat ist, also kommt er heim.”

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Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrter Herr Koschyk, meine Damen und Herren, liebe Landsleute!

Eine aus einem Tolnauer Dorf mit ihrer älteren Schwester und ihren Eltern vertriebene Frau erinnert sich auf ihr Lebenstrauma mit diesen Worten. Sie war damals 12 Jahre alt. Die Familie hat einige Monate in Bayern verbracht und hat sich dann entschieden, nach Hause zu kommen Sie wollten nach Hause, weil dies ihre Heimat ist. So einfach ist das! In Budapest hat man sie dann verhaftet, Eltern und Schwester kamen für ein Jahr in Abschiebehaft. Das 12jährige Mädchen wurde in dieser Zeit von den Großeltern erzogen. Später sind dann auch die Großeltern vertrieben worden, die vierköpfige Familie durfte aber bleiben.

An diese Menschen erinnern wir uns heute, an die Abertausende, die man ihrer Heimat, ihres Hauses, ihres ganzen Vermögens beraubt hat. Was ihre Sünde war? Sie waren Deutsche und hatten einen Besitz, den man ihnen wegnehmen konnte. Unter den 200.000 vertriebenen Ungarndeutschen gab es sehr wenige, die Ungarn nicht als ihre Heimat betrachtet hätten. Man hat aber einen Sündenbock gebraucht, verteilbares Vermögen, und wollte einen ethnisch homogenen Staat schaffen.

Meine Damen und Herren!

Es gibt kaum eine ungarndeutsche Familie, die durch die Vertreibung nicht betroffen wäre und die keine ähnlichen Geschichten hätte. Ich habe viele solche Geschichten gehört, gelesen. Sie haben eines gemeinsam: Man versteht nicht, wieso mit ihnen das Land so umgehen konnte, das sie als ihre Heimat betrachtet haben. Wir werden das vielleicht nie verstehen. Es ist aber wichtig, dass wir diese schmerzhaften Geschichten nicht vergessen, dass sie sich als mahnende Zeichen in das Bewusstsein der heutigen und zukünftigen Generationen und in die Erinnerungskultur einprägen.

Wir wissen, dass ohne die Kenntnis und die Bewältigung der Vergangenheit jede Identität nur fragil und unvollständig sein kann. Wir wissen aber auch, dass man keine Identität nur auf die Vergangenheit und auf das erfahrene Unrecht aufbauen kann.
 Wir leben in einer komplizierten Welt. Unsere soziale, wirtschaftliche, geographische Mobilität ist vollkommen anders als die unserer Großeltern es gewesen war. Unser näheres und weiteres Umfeld ist ethnisch, kulturell sehr bunt geworden. Wir tragen verschiedene Identitäten in uns, können gleichzeitig Deutsche und ungarische und europäische Bürger sein.

Die wichtigste Aufgabe für uns, die heute Verantwortung für die Zukunft der Ungarndeutschen tragen, ist alles für die Bewahrung unseres kulturellen Erbes, unserer Muttersprache, zu unternehmen. Für die Stärkung der deutschen und europäischen Elemente unserer Identität und für die Herausbildung eines modernen ungarndeutschen Bildes und Selbstbildes des 21. Jahrhunderts zu arbeiten. Keine leichte Aufgabe, aber wenn wir sie ernst nehmen und zusammenhalten – dann schaffen wir das!

Chronik des Gedenktages der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen >>>

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