Möchten Sie über ähnliche Themen erfahren?
Drücken auch Sie ein Like auf die –> Zentrum Facebook-Seite
Am 22. März wurde beim Filmklub des Lenau Hauses der Dokumentarfilm Zeilen aus der Vergangenheit – eine Spurenreise gezeigt, bei dem auch der Autor des Films, Udo Pörschke, anwesend war. Er leitete den Abend ein und stellte sich bereitwillig in einer anschließenden Diskussion den Fragen der Zuschauer.
Der Film war für den gelernten Lehrer eine Herzensangelegenheit. So begann er bereits früh Fragen über die Herkunft seiner aus Schlesien vertriebenen Familie und ihr Leben während des Dritten Reichs zu stellen. Besonders von dem innig geliebten Großvater wollte er mehr über die Nazis, den Krieg und die Zeit in der Gefangenschaft erfahren. Doch die Demenz ließ all die kostbaren Erinnerungen für immer verschwinden und auch die Familie sprach nicht über die Zeit.
Jahre später fand Udo Pörschke fast zufällig das Tagebuch des Großvaters mit den Erinnerungen aus den Jahren 1945-49. In detektivischer Kleinarbeit begann er zu recherchieren und den Weg des damaligen Kriegsgefangenen nachzuzeichnen und die Reise, mit vielen Zeitzeugenberichten, zu dokumentieren.
Es geht in dem Film um die letzten Kriegstage, um Flucht, um Vertreibung, um die Kriegsgefangenschaft, um das Schweigen danach, um Erinnerung. Er zeigt aber nicht nur die Geschichte eines einzelnen Schicksals. Pörschke sieht in den Erfahrungen seines Großvaters eine sich wiederholende Geschichte, die sich bei vielen Opfern des Krieges wiederfindet. So zog er im Gespräch auch Parallelen zu der ungarndeutschen Geschichte aber auch zu den aktuellen Geschehnissen in Syrien und anderen Kriegsgebieten.
Sandra György
Die DVD kann käuflich erworben werden. Auch steht der Autor für Veranstaltungen im Zeitraum Mai/Juni gerne zur Verfügung. Kontakt: poerschkito@yahoo.de