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Komitatsschwabenball und Chortreffen in Tarian
Fast eine Woche lang wimmelte die ganze Mehrzweckhalle in Tarian, da es am 8. Februar der Schwabenball des Komitats Komorn-Gran und am darauffolgenden Tag das Chortreffen des Sängerchors stattfand. Als Herz der Veranstaltungen erwartete der feierlich geschmückte Festsaal in der Mitte des Dorfes die Gäste aus dem Komitat sowie dem ganzen Land.
Gehirn, also Organisatoren des Balls, waren die Tarianer örtliche Selbstverwaltung und die Nationalitätenselbstverwaltung. Kaum konnte sich aber die Veranstaltung ohne die Hand, d. h. die Zusammenarbeit der örtlichen Vereine und zivilen Organisationen wie der Deutschklub, die freiwillige Feuerwehr, der Freundeskreis, der Rentnerklub, die Schüler der Grundschule, der Weinverein Bacchus sowie das Orgateam und Privatpersonen verkörpern.
Am ausverkauften Abend begrüßte Éva Waldmann-Baudentisztl, Vorsitzende der Ungarndeutschen Selbstverwaltung des Komitates Komorn-Gran, die anwesenden Gäste. Ihr folgte Tarians Bürgermeister Tamás Klinger, der den Abend mit seiner Festrede eröffnete. Im Kulturprogramm waren schöne örtliche Volkslieder vom Sängerkreis zu hören bzw. selbstständige sowie eine gemeinsame Choreografie der Tänzer der Grundschule und der Tarianer Tanzgruppe zu sehen. Um das köstliche Abendessen kümmerte sich das Restaurant Pikant Pajta aus Totis. Nur kurz, wegen der Rosmarinauktion und der Tombolaverlosung, wurde der Tanz in dieser Nacht unterbrochen, sonst war die Stimmung dank der zwei Kapellen, der Szomorer Jungs und der Tarianer Spitzbuam, ganz bis Dämmerung auf dem Höhepunkt.
Nach dem Ball blieb die Halle nicht lange leer: Am Sonntagnachmittag, am 17. Chortreffen erfüllten elf Gesangsgruppen aus verschiedenen Regionen des Landes den Raum. Mit niveauvollen Liedersträußen traten Chöre aus Pußtawam, Tath, Untergalla, Saar, Jeine, Schaumar, Großturwall, Wetschesch und Raab auf die Bühne. Die Reihe der Gruppen wurde von den Gastgebern, dem Tarianer Sängerchor, der 2020 sein 40. Jubiläum feiert, geschlossen. Seit so vielen Jahren sind sie bestrebt, ungarndeutsche Lieder in der Umgebung zu sammeln und weiterzugeben. Daran arbeitet seit den Anfängen auch die Leiterin, Franciska Godó-Stréhli.
Das Programm wurde durch die Moderation von Annelise Fülöp und die Mundartgeschichten von Albert Klinger belebt. Es ist schon eine langjährige Tradition, dass der Abend vom gemeinsamen Gesang abgerundet wird: Fast 180 Sänger trugen gemeinsam Lieder vor, womit sie dieses Jahr der Verschleppten und Vertriebenen gedachten. Es folgte das Abendessen: gefülltes Kraut, von Mitgliedern gebackene Kuchen und guter Tarianer Wein. Auch an den Tischen erklangen noch weitere wunderschöne Lieder. Die Tarianer Gesangverein hofft, dass die Veranstaltung noch Jahre lang organisiert wird, wodurch die Chöre sich noch besser kennenlernen und die Liebe zum gemeinsamen Singen populär gemacht wird.
Katinka Izing-Árendás
Fotos: Márton Prech (Schwabenball), Violetta Prokl (Chortreffen)