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Am Donnerstag, den 19. Mai 2022 um 18 Uhr war der große Saal im Rejpál-Haus, dem Haus der Deutschen Selbstverwaltung Ödenburg/Sopron auf der Grabenrunde 7, zum Bersten voll. In der Runde saßen Mitglieder des Deutschen Kulturklubs Ödenburg, Gäste vom Hianzenverein Oberschützen, Lehrerinnen der Deutschen Nationalitätenschule Ödenburg (DNSÖ) samt Schulleiterin, zwei Herrschaften von der Konrad-Adenauer-Stiftung und jede Menge Eltern und Kinder. Souverän moderiert wurde der Abend wie fast immer von Magdalena Krisch.
Das große Interesse galt dem 1992 verstorbenen Brennberger Franz Zeltner und dem jüngst erschienenen Buch Dahoam – Gedichte und Geschichten von Franz Zeltner. Jung und Alt trugen daraus seine mal nachdenklichen, mal heiteren Verse vor und gewannen sich damit die Zustimmung der Anwesenden, die jeden neuen Gedichtvortrag mit einem donnernden Applaus honorierten. Auch einige Schüler und Schülerinnen der DNSÖ trugen hochdeutsche und Mundart-Gedichte Zeltners vor. Sogar Herbert Zechmeister vom Hianzenverein las drei Zeltner-Verse vor und fühlte sich in dieser Mundart ganz wie zuhause.
Einen würdigen Abschluss des offiziellen Teils dieser gelungenen Veranstaltung bildete das Lied Wahre Freundschaft soll nicht wanken. Danach wurden Ödenburger Rotwein und Pogatschen kredenzt und der Abend ging in Heiterkeit und Gespräche über.
Bei diesen Gesprächen stellte sich erst heraus, wie bunt gemischt das Publikum wirklich war! Sogar ein älteres Ehepaar – beide schon 80 Jahre alt, aber rüstig und frisch – nahm am Programm teil. Das Bemerkenswerte an den beiden war aber nicht ihr Alter, sondern ihre Herkunft: Seine Familie flüchtete vor den anrückenden Sowjets 1945 aus Brieg in Schlesien, während sie, die gebürtige Ödenburgerin, damals ein vierjähriges Kind, die Stadt aufgrund der ungarischen Vertreibungsdekrete zusammen mit der ganzen Familie im Jahre 1946 verlassen musste. Die zwei fanden später in der zwangsweisen Wahlheimat ihrer Eltern, in Baden-Württemberg, zueinander.
Zeltner verbindet! Ein schlichtes, etwas plattes Motto, aber für diesen Abend hatte es seine volle Gültigkeit. Wir wünschen uns mehr solche Abende!
Patrick Rieckmann
Fotos: Monika Sauer